Laut einem Bericht des Personalvermittlers Dartmouth Partners sanken die Boni für Analysten im ersten Jahr im Sommer 2023 auf durchschnittlich 43,2% des Grundgehalts, von 55,3% im letzten Jahr. Auch für erfahrenere Mitarbeiter ging es abwärts.

Die weltweit gestiegenen Zinsen und die Gefahr einer Rezession in vielen Teilen der Welt belasten das Deals-Geschäft. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Transaktionsvolumen um mehr als 30% auf 2,1 Billionen Dollar gesunken, wie von Bloomberg zusammengestellte Daten zeigen. Beim derzeitigen Tempo könnten die Dealmaker Mühe haben, bis 2023 die Marke von 3 Billionen Dollar zu erreichen — ein Niveau, das in den letzten zehn Jahren eine Selbstverständlichkeit war.

Der Gegenwind zwingt viele Investmentbanken dazu, den Personalbestand zu hinterfragen. Vergangene Woche leitete Barclays Plc eine neue Runde des Stellenabbaus ein. Auch die Goldman Sachs Group Inc. gehört zu den Instituten, die ihre Belegschaft verringern.

«Die Turbulenzen der letzten 12 Monate mögen zwar dazu geführt haben, dass junge Banker erleichtert waren, ihren Arbeitsplatz behalten zu haben», heisst es im Dartmouth-Bericht. «Einige waren jedoch enttäuscht, dass sie keine höheren Bonuszahlungen erhalten haben, die ihre harte Arbeit in einer schwierigen Zeit widerspiegeln.»

Die Umfrage ergab eine weitgehend negative Stimmung. Sie zeigte aber auch, dass die Banker der unteren Ebenen von den härteren Sparmassnahmen verschont blieben, die ihre Vorgesetzten ertragen mussten. Zwischen Juli und August waren 137 Junior-Banker bei einigen der grössten Kreditinstitute befragt worden, darunter JPMorgan Chase, Citigroup und Morgan Stanley.

Die Grundvergütung blieb bei den am wenigsten erfahrenen Kräften im Vergleich zum Vorjahr weitgehend unverändert, während Analysten im zweiten Jahr einen leichten Anstieg verzeichneten. Die meisten erfahreneren Mitarbeiter in der Umfrage berichteten einen realen Rückgang um 1%. Zum Vergleich: Bei der höchsten Vergütungsstufe, den Vice Presidents, ist die Gesamtvergütung im Jahr 2022 um 13% gesunken.

Die Fluktuationsraten sanken dem Bericht zufolge auf 5% bis 10% im Sommer 2023, von 30% während der Covid-19-Krise. Barclays-Chef C.S. Venkatakrishnan sagte kürzlich, die Rekrutierung von Mitarbeitern für den Front-Office-Bereich im Sektor dürfte ein «Plateau» erreicht haben.

Dartmouth Partners geht davon aus, dass sich die niedrigen M&A-Einnahmen auf die Vergütung im gesamten Erfahrungsspektrum auswirken werden. «Die Tage bedeutender Boni sind auf absehbare Zeit vorbei», hiess es im Bericht.

(Bloomberg)