Im Jahresvergleich fielen die Einfuhrpreise um 1,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Es ist der zweite Rückgang in Folge. Volkswirte hatten im Mittel einen Rückgang um 0,8 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich gingen die Einfuhrpreise im Mai um 0,7 Prozent zurück, während Experten einen Rückgang um 0,4 erwartet hatten.
Den grössten Einfluss auf die Entwicklung hatten die Energiepreise, die gegenüber Mai 2024 um 14,6 Prozent sanken, wie es weiter hiess. Günstiger waren rohes Erdöl (-26,4 Prozent), Steinkohle (-21,2 Prozent), und Mineralölerzeugnisse (-17,3 Prozent). Die Einfuhrpreise für elektrischen Strom seien dagegen 1,7 Prozent höher gewesen als vor einem Jahr und die für Erdgas ein halbes Prozent. Im Vergleich zum April 2025 hätten sich aber sowohl elektrischer Strom als auch Erdgas im Import verbilligt.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Mai 2025 indes laut dem Statistischen Bundesamt 0,4 Prozent höher als im Mai 2024. So habe es weiterhin Preissteigerungen bei Konsumgütern und landwirtschaftlichen Erzeugnissen gegeben.
Bei den Verbrauchsgütern musste demnach insbesondere für Nahrungsmittel mit plus 10,5 Prozent deutlich mehr bezahlt werden. Mehr als im Mai 2024 kosteten vor allem Orangensaft (+33,9 Prozent), Süsswaren (ohne Dauerbackwaren) (+33,8 Prozent), Apfelsaft (+32,9 Prozent), Rindfleisch (+32,8 Prozent), Geflügelfleisch (+28,9 Prozent) sowie Milch und Milcherzeugnisse (+13,0 Prozent). Bei den Süsswaren habe die Teuerung hauptsächlich an den gestiegenen Preisen für Schokolade und andere Süsswaren (+35,6 Prozent) gelegen.
Die Einfuhrpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Wie Daten Mitte Juni zeigten, war die Inflation in der Eurozone im Mai auf 1,9 Prozent gesunken und damit unter den Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent.
(AWP)