Im ersten Quartal 2017 sind 90 Prozent der erwachsenen Menschen in der Schweiz im Internet gesurft. Drei Jahre zuvor waren es noch 84 Prozent gewesen, wie eine am Montag veröffentlichte Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt.

Knapp neun von zehn Haushalten verfügen über einen Internetzugang am Wohnort. Im Tessin sind es erst acht von zehn Haushalten. Der Anteil der Haushalte mit mobilem Internetzugang ist von 60 Prozent im Jahr 2014 auf 78 Prozent im Jahr 2017 angestiegen.

In der Alterskategorie der 15- bis 54-Jährigen ist der Sättigungsgrad laut BFS praktisch erreicht: 96 bis 99 Prozent verfügen über einen Internetzugang. Bei den Menschen im Alter von 55 bis 64 Jahren ist eine deutliche Zunahme verzeichnet worden. Heute nutzen 91 Prozent von ihnen das Internet, gegenüber 80 Prozent vor drei Jahren.

Noch markanter ist laut BFS der Anstieg bei den 65- bis 74-Jährigen, von denen heute 77 Prozent im Internet surfen. Vor drei Jahren waren es erst 62 Prozent. Schliesslich nutzt auch knapp die Hälfte (45 Prozent) der Menschen ab 75 Jahren das Internet, was einer Zunahme um 20 Prozentpunkte gegenüber der letzten Erhebung entspricht.

Vermehrt wird im Internet auch eingekauft. So haben 2017 zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung in den drei Monaten vor der Befragung mindestens einen Einkauf im Internet getätigt, wie das BFS schreibt. 2014 waren es erst 56 Prozent gewesen. Ein Viertel der Schweizer Bevölkerung beteiligte sich zudem an der sogenannten "Sharing Economy", bei der ein Gut geteilt beziehungsweise gemeinsam konsumiert wird.

Der Anteil der Menschen, die Filme und Musik über spezialisierte Plattformen herunterladen, ist zwischen 2014 und 2017 für Musik von 42 auf 48 Prozent und für Filme und Videos von 50 auf 58 Prozent angestiegen. Gleichzeitig ist laut BFS beim Austausch von Musik und Filmen zwischen Privatpersonen über Peer-to-Peer-Netzwerke der Anteil bei 16 Prozent verharrt.

Die Untersuchung förderte auch zutage, dass die Sicherheitsproblematik oft ignoriert wird. Knapp ein Drittel der Internetnutzerinnen und -nutzer hat laut BFS angegeben, dass sie keine Sicherheitssoftware verwenden oder nicht wissen, ob sie überhaupt eine Sicherheitssoftware haben. Dieser Anteil sei seit 2010 kontinuierlich gewachsen.

Paradoxerweise seien jedoch die Sicherheitsprobleme, die beispielsweise durch Viren verursacht würden, seltener geworden, schreibt das BFS weiter. Es führt diese Entwicklung auf zwei Faktoren zurück: Einerseits würden Sicherheitsaufgaben von Nutzerinnen und Nutzern seit 2010 vermehrt an andere delegiert.

Anderseits spiele die automatische Installation und Verwaltung von Sicherheitssoftware auf Computern eine Rolle, deren Existenz und Funktionsweise den Nutzerinnen und Nutzern manchmal schlicht nicht bekannt sei.

(SDA)