Insbesondere Basiseffekte und angebotsseitige Engpässe aufgrund der wirtschaftlichen Wiedereröffnung sind die inflationstreibenden Kräfte für 2021. Diese dürften gegen 2022 aber wieder etwas nachlassen. In der Zwischenzeit kommt es in gewissen Segmenten jedoch zu heftigen Preisanstiegen. Denn es herrscht bereits jetzt ein Mangel an Containern, Computerchips und anderen Industriegütern. Hintergrund dafür sind die Auswirkungen der Pandemie auf die globale Schifffahrt und die Geschäftsplanung, welche zunächst von der Tiefe des Einbruchs der wirtschaftlichen Aktivität und der anschliessenden Gegenbewegung überrascht worden sind.

Angebot und Nachfrage 

Kurz gesagt, das Angebot kommt der Nachfrage nicht nach. Dies wiederum schürt die Angst, dass die höhere Inflation kein vorübergehendes Phänomen ist, was somit ruckartige Marktbewegungen zur Folge haben kann.

Sollte sich der Inflationsdruck als nachhaltig entpuppen, wären die Notenbanken gezwungen, die Leitzinsen zu erhöhen, was im derzeitigen schuldengeplagten Umfeld eine erhebliche Bürde für Haushalte, Unternehmen und die öffentlichen Finanzen darstellen würde. An den Finanzmärkten würden die Anleiherenditen steigen und die Aktienmärkte einbrechen, da die aktuellen Bewertungen vor allem durch die Annahme gestützt sind, dass die Zinsen in den USA und anderen grossen Volkswirtschaften über Jahre hinweg sehr tief bleiben werden. Das Risiko einer solchen Entwicklung erachten wir für die USA höher als in Europa.

Wie wappnet man sich als Anleger bei höheren Inflationsraten?

Im aktuellen Umfeld ist es für Anleger zentral zu verstehen, wie sich steigende Inflationsraten auf die Performance verschiedener Anlageklassen auswirken. Eine von uns erstellte Analyse für die USA über die letzten 16 Jahre zeigt, dass in Phasen von hoher (d.h. grösser als 2.5%) und steigender Inflation  erwartungsgemäss Obligationen besonders schlecht abschneiden, da in solchen Episoden oft auch die Zinsen ansteigen. Besser hielten sich hingegen Aktien und Immobilien. Die 12-Monats-Renditen beider Anlageklassen lagen in 62% der Fälle über der Inflationsrate, d.h. es konnte eine positive Realrendite erwirtschaftet werden. Auch Gold konnte bei hoher und steigender Inflation einen guten Inflationsschutz bieten. In den meisten anderen Phasen ist der Inflationsschutz von Gold jedoch deutlich weniger verlässlich als andere Anlagen.

Welche Auswirkung die Inflationsdynamik auf die unterschiedlichen Branchen hat und detailliertere Informationen zum Thema Inflationssensitivität finden Sie hier

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Zu den Autoren:

Melanie Rama, Senior Economist, Baloise Asset Management

Melanie Rama hat Volkswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen studiert. Nach dem Studium folgten berufliche Stationen als Ökonomin in Zürich, Delhi und London im öffentlichen sowie im privaten Sektor. Seit Sommer 2017 unterstützt sie mit volks- und finanzwirtschaft-lichen Analysen die Anlageentscheidungen der Baloise.

Dominik Schmidlin, Leiter Anlagestrategie Baloise Asset Management

Dominik Schmidlin hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Basel studiert. Nach dem Studium folgten berufliche Stationen in den Bereichen volkswirtschaftliche Analyse und Fixed Income. Als Leiter Anlagestrategie ist er aktuell für die volks- und finanzwirtschaftliche Analyse und die Fundierung der Anlageentscheidungen im Rahmen der taktischen und strategischen Asset-Allokation der Baloise zuständig. 

 

Wichtiger Rechtshinweis
Baloise Asset Management AG übernimmt keine Gewähr für die verwendeten Kennzahlen und Performance-Angaben. Der Inhalt der Publikation beinhaltet Meinungen zur Marktentwicklung und dient ausschliesslich zu Informationszwecken und dient nicht der Anlageberatung. Insbesondere stellen die Informationen in keiner Weise ein Kaufangebot, eine Anlageempfehlung oder eine Entscheidungshilfe in rechtlichen, steuerlichen, wirtschaftlichen oder anderen Belangen dar. Es wird keine Haftung für Verluste oder entgangene Gewinne übernommen, die aus einer Nutzung der Informationen entstehen könnten.
 
 
 

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