Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen vor mehr als acht Monaten kommt es täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee mit der Hisbollah-Miliz im Libanon sowie anderen Gruppierungen im Grenzgebiet zwischen den Ländern. Laut Türk sind bereits 401 Menschen im Libanon und 25 Menschen in Israel getötet worden. Zehntausende Menschen auf beiden Seiten hätten wegen des Konflikts ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen.

Zum Auftakt der mehrwöchigen Sommersitzung des Menschenrechtsrates beklagte Türk auch die insgesamt mehr als 120 000 Verletzten und Toten im Gaza-Krieg und die weltweite Zunahme von kriegerischer Gewalt.

Dramatischer Anstieg von zivilen Kriegsopfern

Nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros stieg die globale Zahl der zivilen Todesopfer in bewaffneten Konflikten voriges Jahr um 72 Prozent auf mehr als 33 400 an. Der Konflikt im Gazastreifen habe dabei eine grosse Rolle gespielt, hiess es. Bei dieser Zahl handelt es sich um dokumentierte und überprüfte Todesfälle. Türks Büro geht davon aus, dass weltweit noch mehr Zivilistinnen und Zivilisten getötet wurden.

«Wir müssen dringend den Weg zurück zum Frieden finden», forderte Türk. Er wies darauf hin, dass Staaten ihre militärischen Ausgaben voriges Jahr um 6,8 Prozent auf fast 2,5 Billionen Dollar (2,3 Billionen Euro) gesteigert hätten. Andererseits klaffe im UN-Budget für humanitäre Hilfe derzeit ein Loch von 40,8 Milliarden Dollar, kritisierte der österreichische UN-Diplomat./al/DP/jha

(AWP)