Die Währungshüter hoben den geldpolitischen Schlüsselsatz am Mittwoch um einen halben Prozentpunkt auf 4,25 Prozent an. Dies ist das höchste Niveau seit fast 15 Jahren. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem Zinsschritt in dieser Grössenordnung gerechnet. Die Notenbank liess zugleich offen, wie es nächstes Jahr weitergeht: Sie werde prüfen, ob der Leitzins weiter steigen müsse, um die Inflation wieder auf den Zielwert zu bringen, erklärten die Währungshüter um Zentralbankchef Tiff Macklem.

Sie hatten die Zinszügel dieses Jahr bereits kräftig angezogen - binnen neun Monaten um volle vier Prozentpunkte. Die Teuerungsrate in Kanada hat sich zuletzt bei 6,9 Prozent stabilisiert. Die Notenbank in Ottawa strebt einen Wert von zwei Prozent an.

Zieht die Fed nach?

Beim Nachbarn USA steht der Zinsentscheid nächste Woche an: Experten erwarten, dass die Notenbank Federal Reserve den Leitzins am 14. Dezember ebenfalls um einen halben Prozentpunkt anheben wird. Sie hatte ihn zuletzt vier Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte erhöht - auf nunmehr 3,75 bis 4,00 Prozent.

Allerdings hatte die Fed jüngst signalisiert, das Tempo drosseln zu wollen. US-Notenbankchef Jerome Powell sagte allerdings auch, der Kampf gegen die Inflation sei trotz der jüngsten Anzeichen für ein Abebben des Preisdrucks noch nicht beendet. Wahrscheinlich werde sie den Leitzins letztlich auf einen etwas höheren Stand treiben müssen, als in den Projektionen der Währungshüter vom September mit 4,6 Prozent signalisiert. 

(Reuters)