Die gute Stimmung überdecke die Sorgen wegen der Folgen der Massnahmen im Kampf gegen die Pandemie, die in zahlreichen Ländern verschärft werden sollen. "Die Massnahmen gegen das Virus gehen eher in Richtung stärkerer Restriktionen als hin zu Lockerungen. Die Meldungen über Geschäftsaufgaben und Stellenverluste mehren sich", schreibt die St. Galler Kantonalbank in ihren "Investment News". "Das alles scheint die Anleger aber nicht zu kümmern. Sie blicken weit nach vorne im neuen Jahr", sagt ein Händler.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert nach einem Tageshoch bei 10'812 Zählern um 11.05 Uhr um 0,79 Prozent höher bei 10'788,01 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, steigt um 0,93 Prozent auf 1'697,70 und der umfassende SPI um 0,83 Prozent auf 13'438,58 Punkte. 29 der 30 SLI-Werte stehen im Plus. Einzig Lonza geben nach.

Im vergangenen Jahr hat der Schweizer Leitindex SMI nach einem bewegten Jahr zu einem Schlussspurt angesetzt und noch ein leichtes Plus von 0,8 Prozent geschafft.

An der Spitze stehen nun die Aktien von Banken und Zyklikern, die im vergangenen Jahr wenig brilliert haben. So gewinnen Julius Bär (+2,2%), UBS (+1,9%) und CS (+1,7%) sowie die Technologiewerte AMS (+2,5%) und Logitech (+2,3%).

Die CS hat im Rahmen des Rückkaufprogramms 28,45 Millionen Aktien für knapp 325 Millionen Franken zurückgekauft. Auch im laufenden Jahr will die Bank gemäss Angaben vom Oktober Aktien für bis zu 1,5 Milliarden Franken zurückkaufen.

Zu den Gewinnern zählen zudem ABB, Richemont, Temenos, Schindler und Sika mit einem Plus von bis zu 2,0 Prozent.

Am anderen Ende der Kurstafel stehen Lonza (-0,8%). Händler sprechen von Gewinnmitnahmen, nachdem der Pharmazulieferer 2020 der beste Titel im SMI war mit einem Plus von über 60 Prozent.

Praktisch unverändert sind Alcon (58,86 Fr.). JPMorgan hob das Preisziel auf 61 von 57 Franken an. Das Rating lautet "Neutral".

Mit einem Kursplus von 0,5 Prozent sind auch Novartis am unteren Ende zu finden. Rivale Roche gewinnt 0,7 Prozent. JPMorgan hat sich in einer Branchenstudie kritisch geäussert und das Kursziel für Roche auf 345 von 400 Franken und das Rating auf "Neutral" von "Overweight" gesenkt. Bernstein reduziert das Kursziel für den "Bon" auf 360 von 370 Franken. Die Empfehlung lautet hier aber "Outperform".

Die Aktien von Nestlé, einem weiteren Marktschwergewicht, legen 0,7 Prozent zu.

Die Versicherer, die im Vorjahr kursmässig zu den schwächsten Titel gezählt haben, können sich positiv in Szene setzen: Swiss Life steigen um 1,1 Prozent, Swiss Re um 0,8 Prozent und Zurich um 0,9 Prozent.

In den hinteren Rängen fallen Meyer Burger (+12%) positiv auf. Die Solartechnikfirma erhält für den geplanten Aufbau der Produktion von Solarzellen und -modulen in Ostdeutschland staatliche Subventionen von bis zu 22,5 Millionen Euro.

Gesucht sind Ypsomed (+3,9%). Die Medizintechnikfirma hat sich mit dem ehemaligen Vertriebspartner Insulet geeinigt und erhält insgesamt 41,25 Millionen Dollar. Die Aktionäre sollen für das Gesamtjahr 2020/21 eine um einen Franken erhöhte Ausschüttung erhalten.

Relief Therapeutics schnellen um ein Fünftel nach oben und setzen damit ihren sehr volatilen Kursverlauf fort.

Auf der anderen Seite büssen Vifor Pharma belastet von der JPMorgan-Studie vier Prozent ein.

pre/rw

(AWP)