Letztlich warte der Markt immer noch darauf, einige der wichtigsten Informationen über diesen neuen Stamm zu erfahren, heisst es immer wieder von Expertenseite. Entsprechend sei vorerst mit einer erhöhten Volatilität zu rechnen. "An einem Tag kommen gute Nachrichten, die am Aktienmarkt einen Kurssprung nach oben auslösen, am nächsten schlechte, die einen Einbruch mit sich bringen", heisst es in einem Kommentar. So hätten die Moderna-Aussagen aktuell die Märkte veranlasst, eine der drei für das nächste Jahr geplanten Zinserhöhungen des Fed zu streichen. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell sprach am Montagabend auf einer Veranstaltung des New Yorker Fed denn auch das Offensichtliche aus: Die neue Variante berge Abwärtsrisiken für die Beschäftigung und erhöhe die Unsicherheit für die Inflation.

Der Leitindex SMI fällt gegen 11.10 Uhr um 0,72 Prozent auf 12'132,18 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, sinkt um 0,68 Prozent auf 1957,30 und der breite SPI um 0,68 Prozent auf 15'527,31 Zähler. Im SLI stehen 23 Verlierern sieben Gewinner gegenüber.

Unter den grössten Verlierern sind vor allem konjunktursensible Titel zu finden. So fallen die generell volatilen AMS um 2,2 Prozent zurück. Die aktuellen Corona-Nachrichten schürten die Sorge vor neuen restriktiven Massnahmen, heisst es am Markt. Das wiederum könnte die ohnehin angespannte Lage bei den Lieferketten nochmals verschärfen.

Aber auch Adecco, Holcim und ABB sacken um jeweils mehr als zwei Prozent ab. Für Schindler geht es immerhin um 1,6 Prozent abwärts.

Überdurchschnittlich schwach präsentieren sich auch die beiden Uhrenhersteller Richemont (-1,7%) und Swatch (-1,2%). Beide haben an den vorangegangenen zwei Handelstagen einen volatilen Lauf gehabt. Am Freitag noch sind sie im Zuge des ersten Omikron-Ausverkaufs verstärk unter die Räder gekommen, bevor sie am gestrigen Montag dann Erholungstendenzen aufzeigten.

Mit dem Gesamtmarkt schwächer sind auch Finanzwerte auf der Verliererliste zu finden. Für die Aktien der UBS geht es um 1,8 Prozent abwärts. Swiss Re, Zurich, die CS. Julius Bär und Swiss Life folgen mit Abgaben zwischen 1,6 und 0,4 Prozent. Gerade in den USA sind die Renditen auf Staatsanleihen im Zuge der Marktturbulenzen zuletzt eher wieder gesunken, was ebenfalls tendenziell belastend für die Branche ist.

Dass sich der Schweizer Markt etwas besser hält als seine europäischen Pendants liegt an den beiden Schwergewichten Roche (-0,5%) und Nestlé (-0,6%), die den Markt nach unten etwas abfedern.

Die überschaubare Gewinnerliste wiederum wird von Lonza (+2,4%), dem Hersteller eines Corona-Impfstoffs, angeführt. Auch die Medtech-Werte Straumann (+1,3%) und Sonova (+0,6%) gewinnen hinzu.

In den hinteren Reihen profitieren Evolva (+11,4%) vom Einstieg der Investmentgesellschaft Veraison und Molecular Partners (+11,4%) von Aussagen zum Corona-Kandidaten.

Dormakaba (-13,4%) dagegen werden nach einem erneuten Chefwechsel abgestossen und bei Bossard sorgt eine Verkaufsempfehlung für Schwäche. Dufry (-5,4%) wiederum leiden unter den Corona-Nachrichten und der Sorge um Reise-Restriktionen.

hr/kw

(AWP)