Das schürt laut Marktbeobachtern Hoffnungen auf eine V-förmige Erholung, sobald die Krise überstanden ist. Anleger sollten sich aber laut Einschätzung der britischen Bank HSBC nicht zu sehr in Sicherheit wähnen. Auch wenn die Kurserholung bei Investoren Optimismus geweckt habe, dass das Schlimmste vorbei sei, sollte noch nicht von einer Bodenbildung gesprochen werden, erklärte HSBC in einer Studie.

Der SMI gewinnt gegen 11.10 Uhr 1,56 Prozent auf 9'317,08 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 1,78 Prozent auf 1'363,75 und der breite SPI um 1,55 Prozent auf 11'334,03 Zähler. Im SLI kommen auf 26 Gewinner nur vier Verlierer.

Swiss Re ziehen um 5,4 Prozent an. Denn das Aktienresearch der UBS hat ihr Rating für den Rückversicherer gleich von "Sell" auf "Buy" hochgetan. Insbesondere die attraktive Dividendenrendite hat es den UBS-Experten angetan.

Im Windschatten davon ziehen Zurich Insurance um 3,4 Prozent an. Nach Morgan Stanley zum Wochenauftakt hat mit der Citigroup am Dienstag die nächste US-Bank dem Erstversicherer seine Zuneigung ausgesprochen: Beide empfehlen das Papier zum Kauf.

Immer gut gehört am Markt sind Studien der US-Bank Goldman Sachs. Diese hat zwar für die hiesigen Grossbankenwerte Credit Suisse (+1,1% auf 8,09 Fr.) und UBS (-0,1% auf 9,05 Fr.) das Kursziel gesenkt, bleibt jedoch bei ihren Kaufempfehlungen. Und die Kursziele liegen immer noch deutlich im zweistelligen Bereich - von diesen haben sich die bezahlten Kurse schon lange verabschiedet.

Geld in die Hand nehmen die Anleger auch für konjunktursensitive Papiere wie Schindler (+4,2%), Clariant (+3,2%), Adecco (+3,8%) und LafargeHolcim (+3,5%). Für ABB (+1,8%) spricht laut Analysten die am Horizont winkende Sonderausschüttung nach dem Verkauf der Sparte Power Grids. Der Käufer Hitachi hat gerade erst die für den Kauf benötigten Anleihen emittiert.

Dass die Erholung breit abgestützt ist, lässt sich auch an den deutlichen Kursavancen der defensiven Schwergewichte Roche (+1,9%) und Novartis (+1,5%) erahnen. Einzig Nestlé hinken mit plus 0,5 Prozent etwas hinterher.

Den deutlichsten Sprung bei den Blue Chips machen die Papiere des Halbleiterherstellers AMS mit plus 8,8 Prozent. Diese standen lange unter starken Druck wegen dem milliardenteuren Kauf des Münchner Konzerns Osram und der damit verbundenen Kapitalerhöhung. Dem Papier auf die Beine hilft nun ein Medienbericht, wonach wichtige Aktionäre bei der Transaktion mitziehen würden.

Kühne+Nagel büssen auf der anderen Seite 1,5 Prozent ein. Dessen Mehrheitsaktionär Klaus-Michael Kühne hat seinen Anteil an der Hamburger Linienreederei Hapag-Lloyd auf 30 Prozent erhöht.

Im breiten Markt steigen Lindt&Sprüngli um 3,3 Prozent. Zwar musste auch der Schokoladehersteller seine Gewinnprognose für 2020 zurückziehen. Das Unternehmen will jedoch wie geplant viel Geld an die Aktionäre ausschütten - Jubiläumsdividende inklusive.

Nach Jahreszahlen ziehen SoftwareOne um 2,2 Prozent an. Analysten sprechen von einem gelungenen Ausweis des Börsenneulings. Ebenfalls nach Zahlen ziehen Peach Property um 6,4 Prozent an.

Ypsomed gewinnen 3,1 Prozent. Laut den Burgdorfern verwendet der wichtige Kunde Teva ein Autoinjektionsgerät von Ypsomed nun auch für ein weiteres Medikament.

Vontobel klettern um 3,1 Prozent. Die Coronakrise hat zwar die betreuten Vermögen deutlich schrumpfen lassen. Dennoch konnte die Vermögensverwalterin einen positiven Netto-Neugeldzufluss vermelden.

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(AWP)