Neben den Firmenergebnissen steht an den Börsen weiterhin die Geldpolitik im Fokus. Nachdem die EZB am Vortag das Tor für eine Straffung der Geldpolitik ebenfalls geöffnet habe, sorgten sich die Marktteilnehmer zunehmend, dass die Zentralbanken wegen der hartnäckigen Inflation die Zügel zu stark anziehen könnten. Die Wahrscheinlichkeit einer rascheren Zinsanhebung durch die EZB habe zugenommen und ein erster Schritt schon im Herbst möglich. Hinweise über den zukünftigen Kurs der US-Notenbank Fed erwarten die Marktteilnehmer von den US-Arbeitsmarktdaten, die am Nachmittag anstehen. Denn das Fed achtet neben der Preisentwicklung auch stark auf die Job- und Lohnentwicklung in den USA.
Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,47 Prozent höher auf 12'292,26 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,45 Prozent auf 1963,71 und der breite SPI 0,45 Prozent auf 15'558,64 Zähler. Von den 30 SLI-Titeln legen 24 zu und sechs geben nach.
Den stärksten Gewinn erzielen die Aktien von Straumann (+2,3%), die zuletzt stark unter Gewinnmitnahmen gelitten hatten. Sie zählen zu den Highflyern des Vorjahres. Dahinter folgen Lonza, Sonova und Logitech mit Gewinnen von rund einem Prozent. Auch sie hätten zuletzt Haare lassen müssen, heisst es.
Swisscom (+0,9%) knüpfen an den Aufwärtstrend vom Vortag an, als der Telekomkonzern ein solides Ergebnis veröffentlicht hatte. Fester sind auch Novartis (+1,0%), die bereits am Vortag gegen den allgemeinen negativen Trend zugelegt hatten.
Nun verzeichnen auch die Papiere des Pharmariesen Roche (+0,4%) etwas höhere Kurse. Am Vortag war der "Bon" nach der Bilanzpräsentation unter Druck geraten.
Auch die Aktien des Elektrokonzerns ABB (-0,03%) hatten am Vortag mit Abschlägen auf das Quartalsergebnis reagiert. Doch im Gegensatz zu Roche geben sich nochmals minim nach.
Schwächer gehandelt werden Holcim (-0,5%). Berenberg hat die Empfehlung für den Titel des Zementkonzerns auf "Sell" von "Hold" und das Kursziel auf 43 von 56 Franken herabgesetzt.
Für die Aktien der Graubündner Kantonalbank geht es nach Zahlen um ein Prozent. Dagegen können die Papiere des Industrieunternehmens Bystronic (+0,9%) und des Komponentenherstellers Lem (+2,0%) zulegen. Die drei Firmen haben heute Zahlen veröffentlicht.
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(AWP)