Trotz eines zuletzt starken Anstiegs der Inflation dürfte die amerikanische Notenbank uneingeschränkt an ihrer extrem lockeren Geldpolitik festhalten, so lautet zumindest die Einschätzung der Mehrheit der Ökonomen. An den Finanzmärkten wird entsprechend nicht damit gerechnet, dass die amerikanischen Währungshüter eine Rückführung der milliardenschweren Anleihekäufe zur Stützung der Wirtschaft in der Corona-Krise signalisieren werden. Allenfalls könnte das Fed erste sanfte Exit-Signale aussenden. Die Bank Mirabaud verweist denn auch auf Stimmen, wonach die Sitzung für Fed-Chef Jerome Powell möglicherweise zu einer der wichtigeren wird. Und dass die Volatilität im Zusammenhang mit den drängender werdenden Fragen um den möglichen Zeitpunkt einer Normalisierung der Geldpolitik ansteigen könnte.

Der SMI gewinnt bis um 09.15 Uhr 0,18 Prozent auf 11'943,94 Punkte und steht damit nur knapp unter dem Allzeithoch vom Vortag. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,25 Prozent auf 1935,51 Punkte und der breite SPI um 0,24 Prozent auf 15'344,38 Punkte. Von den 30 SLI-Aktien stehen 27 höher und 3 tiefer.

Die grössten Gewinne verzeichnen in der Startphase Finanztitel wie Julius Bär (+1,2%), UBS (+0,8%) oder Zurich, Swiss Life und Swiss Re (je +0,7%). CS (+0,3%) hinken da leicht hinterher. JPMorgan hat sowohl für CS als auch für UBS in einer Branchenstudie das Kursziel moderat erhöht und dabei die Einstufungen "Neutral" (CS) und "Overweight" (UBS) bestätigt. Die Aktien der Credit Suisse würden zurecht mit einem Abschlag gegenüber der Konkurrenz gehandelt, heisst es in der Begründung dazu unter anderem. Belastend wirkten dabei Themen wie Rechtsstreitigkeiten, Archegos, Greensill oder eine drohende verschärfte Regulierung.

Gesucht sind überdies konjunktursensitive Aktien wie Clariant und Adecco (je +0,7%) oder auch Temenos (+0,5%). Letztere erhalten von einem Auftrag der französischen Bank Société Générale etwas Auftrieb.

Einzige Verlierer sind derzeit AMS (-0,9%), Logitech (-0,3%) und ABB (-0,2%).

Im breiten Markt fallen Meyer Burger nach dem Erhalt neuer Finanzmittel mit einem Plus von 11,9 Prozent auf und Swissquote nach einer positiven Gewinnwarnung mit einem beinahe so kräftigen Anstieg um 9,1 Prozent.

cf/rw

(AWP)