Für Börsianer ist der ruhige Handelsbeginn keine Überraschung. Viele Investoren wollten sich nicht exponieren. Denn im Tagesverlauf stünden wichtige Termine an. So werden am frühen Nachmittag in den USA die neusten Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe publiziert, die zuletzt dramatisch angestiegen waren. Zurückhaltung sei auch wegen des am Abend stattfindenden EU-Gipfels angesagt.
Der SMI gibt um 9.15 Uhr um 0,05 Prozent auf 9'625,37 Punkte nach. Am Vortag hatte der SMI um 0,87 Prozent zugelegt, was nach den heftigen Ausschlägen vom Montag (+1,79%) und Dienstag (-2,43%) beinahe einer Beruhigung gleichgekommen war. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Akten enthalten sind, zieht derweil um 0,26 Prozent auf 1'388,22 Zähler an, während der breit gefasste SPI 0,02 Prozent auf 11'898,23 Stellen einbüsst. 23 der 30 SLI-Werte verzeichnen Gewinne.
Im Fokus sind nach der Zahlenvorlage die Credit-Suisse-Aktien (+0,9%). Allen Unkenrufen zum Trotz wartete die kleinere der beiden Grossbanken mit einem weitestgehend soliden und über den Analystenschätzungen liegenden Quartalsergebnis auf. Überschattet wird es allerdings von hohen Rückstellungen im Kreditgeschäft, ausserordentlichen Wertberichtigungen sowie von der vorläufigen Einstellung des Aktienrückkaufprogramms.
Im Sog der CS legen auch die UBS-Valoren (+1,5) überdurchschnittlich zu. Mit Julius Bär (+2,4%) und dem Bankensoftwareanbieter Temenos (+1,7%) sind weitere "Bankenpapiere" bei den grössten Gewinnern anzutreffen.
Acht weitere Blue Chips legen mehr als 1 Prozent zu. Dazu zählen LafargeHolcim (+1,4) nach einer Kaufempfehlung durch die HSBC-Analysten. Gesucht sind aber auch Alcon (+1,8%), AMS (+1,5%) und die Zykliker ABB und Adecco (je +1,0%)
Auf der anderen Seite geben Sika (-2,90 Fr. rsp. -1,8%) klar nach. Hier liegen nach den Zahlen vom Vortag diverse Analysteneinschätzungen vor. Vor allem aber werden die Titel ex-Dividende (2,30 Fr.) gehandelt.
Gebremst wird der Markt ausserdem von den defensiven Schwergewichten. Nestle büssen 0,9 Prozent und Novartis 0,7 Prozent ein, und Roche (+0,2%) avancieren nur leicht.
Am breiten Markt fallen Leonteq (+2,6%) nach einem Auftrag und Idorsia (+2,0%) nach Zahlen positiv auf. Auch Dufry (+2,8%) legen entgegen dem sehr negativen vorbörslichen Trend klar zu. Der Duty-free-Shop-Betreiber versucht mit verschiedenen Schritten, an frisches Kapital zu kommen und streicht unter anderem die Dividende.
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(AWP)