Ob dies nun bereits das reinigende Gewitter war, und es nun zu einer Erholung kommt, bleibt ungewiss. "Wir haben die Verluste ja schon gestern vorweggenommen", sagt ein Händler. Daher gehe er nun von einer Bodenbildung mit anschliessender Erholung aus. Viele Investoren nützten diese Rückschläge stets gern als Einstiegschance. Andere fragen sich dagegen zunehmend, ob nach dem jüngsten Rally die Börsen der Wirtschaft nicht zu weit vorausgelaufen sind. "Zu viele haben die Folgen der Corona-Krise bisher einfach ausgeblendet", so ein Händler.

Der SMI notiert nach einem Tagestief bei 9'724 Punkten um 09.30 Uhr noch um 0,26 Prozent tiefer auf 9'802,69 Punkten. Der breite SPI fällt um 0,34 Prozent auf 12'124,81 und der SLI, in dem die Gewichtung der drei Schwergewichte gekappt ist, um 0,04 Prozent auf 1'464,54 Zähler. Rund die Hälfte der 30 SLI-Werte notieren im Minus und der Rest im Plus.

Anders am Vortag, als die Anleger total auf "risk off" umgeschaltet hatten, sind werden nun die arg gebeutelten Finanzwerte bevorzugt und drehen nach anfänglichen Verlusten in die Gewinnzone. Die Aktien der Grossbanken UBS (+0,6%) und Credit Suisse (+1,5%) legen zu. Auch die Versicherer Zurich (+0,5%), Swiss Re (+0,8%) und Swiss Life (+1,0%) ziehen an.

Ähnlich sieht es im zyklischen Bereich aus, wo ABB (+0,5%), Adecco (+1,8%) und LafargeHolcim (+0,6%) höher bewertet werden.

Dagegen verlieren die als defensiv geltenden Werte Terrain: Givaudan (-0,9%), Novartis (-1,3%) und Roche (-0,6%) geben nach.

Nestlé sinken um 0,5 Prozent. Der Lebensmittelmulti prüft den Verkauf des Wassergeschäfts in Nordamerika.

Im breiten Markt verlieren Aryzta 2,1 Prozent. Der aktivistische Investor Veraison wirft dem Verwaltungsrat Verzögerungstaktik vor.

Die Aktien der vom Baukonzern Implenia abgespalteten Ina Invest Holding debütieren mit 24,30 Franken und werden zuletzt zu 23 Franken gehandelt. Sie wurden zu 22,42 Franken das Stück ausgegeben.

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(AWP)