Denn Putin habe klar gemacht, dass er prinzipiell der Ukraine das Recht auf Staatlichkeit nicht zugesteht. "Nun muss man davon ausgehen, dass eine weitgehende oder vollständige Besetzung der Ukraine droht." Und je näher die russischen Truppen der "Nato-Ostgrenze" kämen, desto ungemütlicher werde die Lage. Zudem sei davon auszugehen, dass die Schraube aus Sanktionen und Gegensanktionen sich in den nächsten Tagen weiter drehen werde. "Die Diplomatie ist in diesem Konflikt wohl an einem vorläufigen Ende angelangt", meinte ein anderer Experte. Befürchtet wird ausserdem, dass die Folgen des Konflikts die geldpolitische Normalisierung verzögern könnten.
Der SMI notiert um 09.10 Uhr 1,33 Prozent tiefer auf 11'733,20 Punkten und damit wieder etwas höher als in der Eröffnung (neues Jahrestief: 11'687,56 Pkt). Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 1,67 Prozent auf 1858,81 und der breite SPI 1,44 Prozent auf 14'813,86 Zähler. Alle SLI-Werte geben nach.
Die Kriegsängste schlagen stark auf Finanzwerte durch. So führen Julius Bär, CS und UBS mit Einbussen von 4,0 bis 3,4 Prozent die Verliererliste an. Hier mischten sich Konjunktur-, Geldpolitik- und Sanktionsängste, meinen Händler.
Besonders ausgeprägte Verluste erleiden zudem Technologietitel. So zählen bei den Blue Chips AMS Osram (-3,3%) und Temenos (-2,2%) sowie im breiten Markt VAT (-3,2%) zu den grössten Verlierern. Auch Zykliker wie Adecco (-3,0%) und Holcim (-2,4%) geben überdurchschnittlich nach.
Relativ gut halten sich in diesem Umfeld defensive Titel wie Swisscom (-0,4%) sowie die drei Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche, die zwischen 0,8 und 0,5 Prozent einbüssen.
Am breiten Markt richtet sich das Augenmerk auf Papiere, zu denen Zahlen veröffentlicht wurden. So halten sich insbesondere PSP mit -0,1 Prozent relativ gut.
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(AWP)