In den USA verminderten umgekehrt wachsende Zweifel am Zustandekommen der US-Steuerreform sowie der jüngste Rückgang der Ölpreise die Risikobereitschaft der Anleger, berichteten Händler. Statt Aktien waren in diesem Umfeld vermeintlich sichere Häfen wie Staatsanleihen gefragt. Am Markt bestand derweil keine Einigkeit darüber, ob es sich bei den jüngsten Kursentwicklungen um einen Stimmungswandel oder bloss um Gewinnmitnahmen handelt. In Deutschland begann - ähnlich wie in der Schweiz - der Handelstag unter positiven Vorzeichen. Gleich zu Handelsbeginn eroberte der deutsche Leitindex DAX die Marke von 13 000 Punkten zurück.

Der Swiss Market Index (SMI) steht derweil um 09.30 Uhr 0,23% höher bei 9'110,35 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,27% auf 1'472,93 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,16% auf 10'439,48 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren bis auf drei Verlierer alle im Plus.

Zu den grössten Gewinnern gehören Clariant (+1,2% auf 26,10 CHF). Beim Chemiekonzern hatten am Morgen hatte die Analysten von Société Générale ihr Kursziel auf 29,50 CHF erhöht. Trotz der gescheiterten Huntsman-Fusion sei man von dem Unternehmen überzeugt, heisst es.

Eine klare Gegenbewegung und somit Kursgewinne verzeichnen auch die Aktien von Sonova (+0,9%). Zuvor hatten die Anteilsscheine des Hörgeräteherstellers nach enttäuschenden Halbjahreszahlen zwei Tage in Folge Verluste hinnehmen müssen.

Bei den Finanztiteln liegen Credit Suisse (+0,6%) klar im positiven Bereich. Aber auch die beiden Finanzinstitute Julius Bär (+0,3%) und UBS (+0,1%) sind mit positiven Vorzeichen in den Handelstag gestartet.

Bei den Zyklikern verzeichnen beispielsweise Sika (+0,9%), LafargeHolcim (+0,4%) oder Richemont (+0,3%) positive Ausschläge. Die Aktien des Zementherstellers LafargeHolcim hatten am Vortag noch verloren, nachdem die französische Justiz eine Hausdurchsuchung beim Zementriesen abgeschlossen hatte. Der Konzern steht in Zusammenhang mit den Vorgängen in einem syrischen Lafarge-Werk in den Jahren 2013 und 2014 im Visier der französischen Behörden. Sika wiederum gab am Morgen bekannt, eine neue Produktionslinie in Betrieb genommen zu haben.

Die drei SMI-Schwergewichte Roche (+0,4%), Nestlé (+0,2%) und Novartis (+0,1%) tendieren alle leicht positiv. Novartis gab am Morgen bekannt, für sein Krebsmittel Kisqali (Ribociclib) eine bedingte Empfehlung durch die britische Zulassungsbehörde National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) erhalten zu haben.

Die Papiere des Versicherungskonzerns Zurich (-0,1%) haben den Handel hingegen erneut mit leichten Verlusten begonnen. Der Konzern hatte am Vortag am Investorentag allerdings deutlich gemacht, dass er sich auf Kurs sieht, um in Zukunft profitabel zu wachsen.

Branchennachbarn wie Swiss Re (+0,3%), Swiss Life (+0,2%) oder Bâloise (+0,5%) tendieren im Gegensatz dazu mit dem Markt freundlich. Der Basler Versicherungskonzern hatte noch am Vortag einen der hintersten Plätze belegt, nachdem er im Neunmonatszeitraum ein leicht tieferes Geschäftsvolumen als im Vorjahr ausgewiesen hatte.

Am breiten Markt geht es beispielsweise für EFG (+1,5%) aufwärts. Die Privatbanken-Gruppe hat nach eigenen Angaben zwischen Juli und Oktober 2017 einen leichten Nettoneugeldzufluss sowie eine "solide Profitabilität" im Kerngeschäft verbucht.

Aber auch Conzzeta (+1,4%) verzeichnen Gewinne. Der Mischkonzern hatte anlässlich einer Equity-Konferenz den Ausblick für 2017 erhöht und rechnet neu mit einem Umsatz "well above" dem Vorjahr.

Sein Börsendebut wagte das Gebäudetechniks- und Gebäudehülle-Unternehmens Poenina. Die Aktien notieren mit 49,00 CHF über dem Ausgabepreis von 46 CHF. Der erste Kurs kam bei 48,50 CHF zu Stande. Es handelt sich um den sechsten Börsengang an der SIX dieses Jahr.

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(AWP)