Demnach dürften die US-Geldhüter nach Ansicht der Ökonomen auf ihrem geldpolitischen Straffungskurs bleiben. Es gab zwar Signale, dass sich das hohe Tempo der Zinserhöhungen auf absehbare Zeit abschwächen könnte. Es sei aber niemand im Komitee dazu geneigt, die Möglichkeit von Zinssenkungen auch nur in Erwägung zu ziehen, kommentierte ein Stratege. Das Fed werde wohl die Zinserhöhungskampagne fortsetzen, bis sie die Inflation in den Griff bekomme, sagte ein anderer. Damit dürften die Marktteilnehmer ihren Blick weiterhin auf die Konjunkturzahlen der USA richten. Der wöchentliche Bericht zum US-Arbeitsmarkt dürfte dabei heute im Fokus stehen.

Der SMI notiert um 9.20 Uhr um 0,06 Prozent tiefer mit 11'1121,61 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 0,11 Prozent auf 1711,53 und der breite SPI um 0,06 Prozent auf 14'375,35 Zähler. Im SLI stehen 14 Gewinner zwölf Verlierern gegenüber. Vier sind unverändert.

Unter Druck stehen Geberit (-3,4%). Der Sanitärkonzern hat im ersten Halbjahr zwar ein hohes Wachstumstempo gehalten. Da sich die hohe Inflation nur mit Verzögerung abwälzen lässt, ist der Gewinn aber deutlich zurückgegangen.

Dahinter folgen mit grösserem Abstand Sonova (-0,7%), Straumann (-0,6%) und Julius Bär (-0,5%).

Die Gewinner werden von Swisscom (+0,6%) und dem Technologiewert Temenos (+0,6%) angeführt. Auch Richemont (+0,5%) und Swatch (+0,4%) legen zu. Die Uhrenexporte sind im Juli um 8,3 Prozent gestiegen.

Grössere Kursaufschläge gibt es auf den hinteren Rängen. Zur Rose (+13%) schnellen in die Höhe. Die Versandapotheke will die Gewinnschwelle früher als zuletzt angekündigt, nämlich bereits 2023, erreichen und braucht weiteren Angaben zufolge auch kein zusätzliches Kapital für das operative Geschäft.

Auch die Aktien von Siegfried (+7,6%) reagieren mit steigenden Kursen auf den Semesterbericht. Der Pharmazulieferer hat die Analystenerwartungen geschlagen und sich auch gleich höhere Ziele gesetzt.

Dagegen brechen Emmi (-6,6%) ein. Der Nahrungsmittelhersteller hat im Halbjahr erstmals die Umsatzmarke von 2 Milliarden Franken geknackt. Doch wegen der hohen Rohstoff- und Energiepreise hat die Profitabilität gelitten.

Die Aktien von Meyer Burger sinken nach Zahlen um 2,1 Prozent. Der Solarmodulhersteller hat im ersten Halbjahr 2022 erneut rote Zahlen geschrieben, aber einen Grossauftrag aus den USA an Land gezogen. Dafür braucht es wohl neues Kapital.

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(AWP)