Die jüngsten Entscheidungen des neuen US-Präsidenten sorgten bei den weltweiten Anlegern im Augenblick für Verunsicherung, heisst in Händlerkommentaren. Dies habe der ansonsten freundlichen Stimmungslage an den internationalen Finanzmärkten einen Dämpfer versetzt. Am Berichtstag könnten im Verlauf einige Konjunkturdaten für Bewegung sorgen. Der Fokus richte sich aber bereits auf den am morgigen Mittwoch anstehenden Leitzinsentscheid der US-Notenbank, heisst es weiter.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert gegen 9.30 Uhr 0,24% höher bei 8'340,45 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewinnt 0,18% auf 1'332,25 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,21% auf 9'108,98 Stellen. Von den 30 wichtigsten Titeln stehen zwanzig im Plus und zehn im Minus.

Am Schweizer Markt sind Givaudan (-5,2%) nach der Publikation der Geschäftszahlen stark unter Druck gekommen, nachdem die Titel am Vortag noch zu den grössten Gewinnern gezählt hatten. Der Aromen- und Riechstoffhersteller hat im Jahr 2016 die Erwartungen beim Umsatz zwar knapp erfüllt, allerdings mit den Angaben zum operativen Ergebnis und zum Reingewinn enttäuscht. Auch die grosszügigere Dividende könne die Aktionäre nicht versöhnlich stimmen, heisst es im Handel.

Bei Aryzta (-1,4%) setzt sich die Abwärtsbewegung fort. Am Berichtstag wurde bekannt, dass sich der US-Aktionär Massachusetts Mutual Life von Aktien getrennt und den Anteil auf 4,29% von zuvor 6,1% gesenkt hat. Die Papiere des Backwarenkonzerns hatten bereits am Montag mit dem Dividendenabgang knapp 3% verloren und sind seit der vor Wochenfrist veröffentlichten Gewinnwarnung um insgesamt 40% zurückgefallen.

Auf der Gegenseite führen die Uhrentitel von Swatch und Richemont (je +1,6%) die Gewinner an, dies nach den Gewinnmitnahmen am Vortag. Bei Richemont wurde bekannt, dass es bei den Marken Alfred Dunhill, Jaeger-LeCoultre, Vacheron Constantin und Piaget zu Wechseln in der Chefetage kommt. In der Sonntagspresse hatte Jaeger-LeCoultre-CEO Daniel Riedo noch von der Lancierung einer grösseren Rückkaufaktion eigener Uhren gesprochen.

Adecco steigen um 0,5% auf 70,80 CHF. Kepler Cheuvreux bekräftigte die 'Kaufempfehlung' für die Aktie und hob das Kursziel deutlich auf 86 von 73 CHF an. Adecco bleibe sein bevorzugter Wert unter den Personaldienstleistern, begründet der Analyst diesen Schritt. Dufry gewinnen 0,5%. Der Reisedetailhändler konnte die Konzession von der Tochter World Duty Free am Flughafen der britischen Kanalinsel Jersey um zehn Jahre verlängern.

Die Schwergewichte Nestlé (+0,3%), Novartis (+0,4%) und Roche (-0,1%) tendieren uneinheitlich. Bei Roche wartet man gespannt auf die am Mittwoch anstehende Zahlenvorlage. Derweil hat die Bank Berenberg das Kursziel für Novartis leicht angehoben und die 'Hold'-Einschätzung bestätigt.

Die Banken UBS und Credit Suisse liegen mit 0,4% und 0,7% gut im Plus. Der Deutschen Bank ist es gelungen, in der russischen Geldwäsche-Affäre mit der britische Finanzaufsicht FCA und der New Yorker Finanzaufsicht eine Einigung zu erzielen, was mit Erleichterung aufgenommen wird.

Im breiten Markt haben Hügli (-1,0%), die Luzerner Kantonalbank (+0,3%), Coltene (-0,6%), die Kantonalbank Jura (kein Kurs) sowie die Beteiligungsgesellschaft HBM (unv.) Zahlen publiziert. Weiter hat die Schweizer Börse die Dekotierung der Aktien von Accu Holding per Ende April angeordnet. Die volatilen Titel büssen derzeit 7,4% ein.

Anschlusskäufe sind dagegen bei Metall Zug (+3,7%) zu sehen. Nach dem Zahlenausweis vom Vortag haben Vontobel und Kepler Cheuvreux ihre Kurszielschätzungen angehoben. Addex avancieren mit 3,6%. Das Biotechunternehmen hat von der Michael J. Fox Foundation for Parkinson's Research (MJFF) einen Forschungszuschuss in Höhe von 835'000 USD erhalten. Und Myriad gewinnen nach Bekanntwerden des Abgangs von CEO Stephen Dunford 3,4% dazu.

mk/ys

(AWP)