Geprägt werden die Märkte weiterhin von der Geldpolitik in den USA. US-Notenbank-Präsidentin Janet Yellen hatte am Vortag vor einer zu langsamen Straffung der Geldpolitik gewarnt. Mit diesen Aussagen steigt nach Meinung von einigen Marktbeobachtern die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung bereits im März etwas an. Auch wenn die meisten Auguren den Zinsanstieg in den USA erst im Juni erwarten, stützen die geldpolitischen Aussichten zinssensitive Titel wie Banken und Versicherungen.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,32% höher bei 8'453,05 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, steigt 0,37% auf 1'347,59 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,28% auf 9'256,71 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 18 im Plus, zehn im Minus und ABB sowie Adecco unverändert.

Die Aktien von Schindler (+1,1%) steigen nach dem am Morgen veröffentlichten Zahlenkranz, welcher sich im Rahmen der Analystenerwartungen bewegt. Ein optimistisch gestimmter Experte streicht den Auftragseingang, die Margenentwicklung und die gute Positionierung für weitere Marktanteilsgewinne heraus. Zudem treibt am Berichtstag die angekündigte Sonderdividende den Aktienkurs. Letztere wird mit dem Verkauf der Beteiligung an Also begründet. Analysten halten dieses Zückerchen für eine "positive Überraschung".

An der Spitze stehen die Valoren der Grossbanken. Credit Suisse steigen um 1,9%, nachdem gleich mehrere Analysten im Nachgang zu den Zahlen vom Vortag das Rating 'Buy' bestätigt haben. Die Nachlese der gestern präsentierten Ergebnisse für 2016 fällt positiv aus. So sei etwa die Kapitalquote von 11,6% positiv zu werten, hiess es unter anderem. Auch die Bruttomargen hätten sich als vergleichsweise widerstandfähig erwiesen.

Im Sog von CS ziehen auch UBS (+1,4%) klar an. Überdurchschnittlich tendieren zudem die Pharmavaloren Novartis (+0,5%) und Roche (+0,4%), während das dritte defensive Schwergewicht Nestlé (-0,1%) zurückbleibt.

Sika (+1,4% auf 5420 CHF) profitieren von einer markanten Kurszielerhöhung durch HSBC. Der zuständige Analyst traut den Valoren neu 6100 CHF zu (nach 5400). Die am 24. Februar präsentierten Margenziele könnten die Konsenserwartungen übertreffen und der Wachstumskurs dürfte sich fortsetzen, sagt der Experte. Die Einstufung 'Buy' bleibt.

Auch Geberit (+0,4%) werden positiv bewertet. Das robuste Update zum Jahresumsatz im Januar habe zu leichten Aufwärtskorrekturen des Aktienkurses geführt, hiess es bei der Deutschen Bank. Geberit bleibe im Bausektor der am teuersten bewertete Titel.

Auf der Verliererseite stehen Zurich Insurance (-0,1%) nach der Bestätigung der Empfehlung 'Underperform' mit gesenktem Kurzsiel durch Bernstein. Die Outperformance der Aktien im Vorjahr sei angesichts der "eher schwachen Jahresergebnisse" des Versicherers und der Guidance für 2017 übertrieben gewesen, schreibt der zuständige Analyst. Mit Swiss Life (+0,9%), Swiss Re (+0,2%) und Baloise (+0,1%) behaupten sich die übrigen Versicherer besser.

Aryzta (-2,2%) bilden das Schlusslicht unter den Blue Chips, was allerdings eine Reaktion auf den gestrigen Kursprung im zweistelligen Prozentbereich sein dürfte. Am Vortag gab der Backwarenkonzern bekannt, dass die unglücklich agierende Geschäftsleitung im Juni ausgetauscht werden soll.

Im breiten Markt fallen Temenos (-7,7%) markant zurück. Nach den präsentierten Jahreszahlen 2016 sowie der Bekanntgabe einer Akquisition sind die Analystenkommentare gemischt ausgefallen.

Valiant (+0,9%) notieren fester nachdem die Bank die Reingewinnschätzungen der Analysten erfüllt hat, ebenso ziehen Lastminute (+1,7%) nach Zahlen an.

pr/cf

(AWP)