Die Märkte hätten sich zwar wieder von den Abwärtstrend erholt, der nach dem unerwartet starken Anstieg der Inflation in den USA eingesetzt hatte. US-Notenbanker hatten darauf rasch bekräftigt, dass sie den jüngsten Anstieg der Inflation als eine vorübergehende Erscheinung betrachten und die Zentralbank daher nicht mit schnellen Massnahmen reagieren werde. "Das haben die Fed-Banker gut hingekriegt", sagt ein Händler. Dennoch dürften die Konjunkturzahlen weiterhin sehr genau auf Inflation abgeklopft werden, heisst es weiter. Sollen die Detailhandelszahlen oder die Konsumentenstimmung stark von den Erwartungen abweichen, könnte noch Bewegung in den Markt kommen, sagt ein anderer Händler.

Der SMI notiert nach einem Tageshoch im frühen Handel auf 11'118 Punkten gegen 11.05 Uhr noch um 0,36 Prozent höher bei 11'073,36 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,35 Prozent auf 1785,69 und der breite SPI um ebenfalls 0,35 Prozent auf 14'192,21 Zähler. Bereits am Mittwoch hatte der SMI 0,41 Prozent höher geschlossen. Von den 30 SLI-Werten werden 18 zu höheren und 10 zu tieferen Kursen gehandelt. Zwei sind unverändert.

Gesucht sind einzelne Finanz- und zyklische Werte. Dabei führen die Aktien des Vermögensverwalters Julius Bär (+2,0%) die Gewinner an. Ebenfalls fester sind die Versicherer Swiss Life (+0,7%) und Swiss Re (+0,6). Zürich (+0,8%) profitieren von positiven Kommentaren im Anschluss an das Quartalsergebnis, das der Allbranchenversicherer am Mittwoch veröffentlicht hatte. Bei den Grossbanken sind CS (-0,04%) leichter und UBS unverändert.

Im Aufwind befinden sich dafür die als zyklisch geltenden Papiere des Logistikkonzerns Kühne + Nagel (+2,0%), des Robotikspezialisten ABB (+1,4%), der Bauzulieferer Geberit (+0,9%) und Sika (+0,5%) sowie des Personalvermittlers Adecco (+0,8%).

Aber auch defensive Titel wie die des Telekomanbieters Swisscom (+0,9%), des Lebensmittelriesen Nestlé (+0,9%) und des Pharmakonzerns Novartis (0,3%) sind gefragt. Novartis-Rivale Roche stehen 0,2 Prozent tiefer; Lonza büssen gar 0,5 Prozent ein.

Auf der anderen Seite zeigen sich AMS (-2,1%) einmal mehr als sehr volatil. Händler verweisen darauf, dass der Technologiekonzern Samsung, der zu den AMS Kunden zähle, wegen des Chipmangels die Investitionen in die Chiptechnologie stark aufstockt. Zudem hat CS die Abdeckung für AMS eingestellt.

Ebenfalls zu den Verlierern gehören die Medizintechnikwerte Alcon (-0,9%), Straumann (-0,5%) und Sonova (-0,2%). Der Sektor leide europaweit unter Abgaben. Bei Sonova erwähnen Händler zudem die drohende Konkurrenz im OTC-Geschäft durch Bose.

Die Aktien von Swatch fallen 1,4 Prozent oder 4,20 Franken. Die Aktien des Uhrenherstellers werden ex-Dividende von 3,50 Franken gehandelt. Die Anteile von Rivale Richemont sind dagegen um 0,1 Prozent höher.

Die Aktien von Montana Aerospace (-5,4% auf 33 Fr.) leiden unter Gewinnmitnahmen. Der Börsenneuling hatte am Mittwoch, dem ersten Handelstag, klar über dem Ausgabekurs von 25,65 Franken geschlossen.

Deutlich höher gehandelt werden Rieter (+3,1%). Der Maschinenbauer stellt eine Belebung der Nachfrage fest und rechnet nach Angaben vom Mittwochabend für das erste Semester 2021 einen Auftragseingang von rund 800 Millionen Franken.

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(AWP)