Doch bleibe die Lage zwischen dem Ukraine-Krieg und der US-Notenbank schwierig, denn beide Faktoren dürften die wirtschaftliche Entwicklung negativ beeinflussen. "Der Kursanstieg steht daher auf eher tönernen Füssen." Die Anleger setzten daher wohl auch eher auf defensive Sektoren wie Pharma und Lebensmittel, sagt ein Händler. Daher präsentiere sich der Markt auch recht uneinheitlich. Möglicherweise könnten im Laufe des Tages erwarteten Konjunkturzahlen noch für frische Impulse sorgen, heisst es weiter.

Der SMI notiert gegen 11.00 Uhr um 1,23 Prozent höher bei 12'471,84 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und die Gewichtung der Schwergewichte gekappt ist, gewinnt 0,89 Prozent auf 1930,90 und der breite SPI 1,13 Prozent auf 15'850,10 Zähler. 22 SLI-Werte legen zu und acht geben nach.

Hochgehievt wird der Markt vor allem von den schwergewichtigen Pharmawerten Roche (+2,2%) und Novartis (+1,8%) sowie dem Lebensmitteltitel Nestlé (+1,1%). Fester notieren mit Alcon (+2,1%), Givaudan (+1,9%) und Lonza (+0,8%) weitere defensive Titel. In diesen unsicheren Zeiten profitierten vor allem Pharmawerte von ihren Defensivqualitäten, sagt ein Händler. Denn normalerweise wäre der Pharmasektor kein Profiteur steigender Zinsen.

Gefragt sind aber auch die Titel von Julius Bär (+2,2%), die den Vortagesverlust zu Teil aufholen können. Unterstützt wird die Erholung von der Deutschen Bank, die die Aktie des Vermögensverwalters auf "Buy" von "Hold" hochgestuft hat. Laut Händlern haben auch SocGen und die UBS (erneut) den Titel zum Kauf empfohlen. Die beiden Grossbanken UBS (-0,2%) und CS (+1,1%) entwickeln sich dagegen unterschiedlich.

Uneinheitlich sind auch die zyklischen Werte: Sika (+1,2%), SGS (1,2%) und Kühne + Nagel (+0,9%) legen zu. Dagegen setzen Holcim (-0,3%) und Adecco (-1,7%) den Abwärtstrend fort. Konjunktursorgen und die Senkung der Anlageempfehlung auf "Reduce" von "Hold" durch Kepler Cheuvreux drückten den Titel des Personalvermittlers, heisst es im Handel.

Wenig gefragt sind die Versicherungen. Zurich und Swiss Re gewinnen je 0,3 Prozent. Der Rückversicherer hat anlässlich des Investorentags seine neuen Ziele bestätigt und strebt unter anderem bis 2024 eine Eigenkapitalrendite von 14 Prozent an. Swiss Life (-0,1%) geben leicht nach.

Die Aktien von AMS Osram (-0,4%) finden auch nach Tagen fallender Kurse keinen Boden, wie ein Händler sagt. Die Firma befinde sich "im Sturm zwischen Lieferkettenproblemen, temporär wenig Wachstum und sehr hohen Investitionen", erklärt ein Händler.

Die Aktien von Straumann (-1,8% oder 25 Fr.) werden derweil ex-Dividende von 6,75 Franken gehandelt. Schwächer sind auch Sonova (-0,6%).

Ebenfalls Ex-Dividende (von 0,35 Fr.) gehandelt werden am breiten Markt Oerlikon (-3,7% oder 0,26 Fr.).

Gesucht werden Dätwyler (+5,7%). Der Industriekonzern kauft das US-Unternehmens QSR und will damit seine Markpositionen in Nordamerika und Asien stärken sowie die Abhängigkeit vom europäischen Markt reduzieren. Die Akquisition mache sowohl aus geografischer Sicht wie auch aus Portfoliosicht Sinn, heisst es bei der ZKB.

pre/rw

(AWP)