So sei der Fokus der Anleger zwischen den anhaltenden Spannungen mit Russland, der Aussicht auf einen Konjunkturabschwung aufgrund der sich abflachenden Renditekurven und dem Kurswechsel des Fed hin- und hergerissen. "So könnte ein Wiederabflauen der Konjunktur in Asien und Europa die Nachfrage in einer Reihe von Branchen beeinträchtigen und zu einer höheren Marktvolatilität führen", meinte ein Händler. Während die Einkaufsmanagerindizes in der EU bereits am Morgen zeigten, dass sich die Stimmung moderat verschlechtert hat, richten Anleger nun ihr Augenmerk auf die US-Daten. Bei der Rede von Fed-Gouverneurin Lael Brainard erwarten Börsianer zudem weitere Hinweise auf die nächsten Schritte des Fed.
Der SMI notiert gegen 11.10 Uhr um 0,04 Prozent höher bei 12'345,55 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, tritt mit +0,01 Prozent auf der Stelle bei 1940,95 Zählern und der breite SPI gewinnt 0,14 Prozent hinzu auf 15'776,87 Zähler. Im SLI stehen 17 Verlierer 13 Gewinnern gegenüber.
Besonders gefragt sind einmal mehr die Aktien von Richemont (+2,2%). Die Experten von JPMorgan haben sich positiv über die Papiere geäussert und die Abdeckung mit einer "Overweight"-Empfehlung wieder aufgenommen. Zudem wurden die Titel auf die Focus-Liste gesetzt. Konkurrent Swatch (+0,1%) wird hingegen mit einer neutralen Bewertung wiederaufgenommen.
Dass es kein klares Thema am Markt aktuell gibt, zeigt sich auch bei den weiteren Gewinnern. Sowohl die weniger konjunktursensible Givaudan (+2,0%) und Nestlé (+0,7%) sind gefragt wie auch der SLI-Neuling VAT (+1,9%) oder aus der Finanzbranche Partners Group (+1,2%). Alle vier Titel haben mit Blick auf ihre Performance seit Jahresbeginn allerdings auch ein gewisses Aufholpotenzial, wie die Abgaben von bis zu 23 Prozent zeigen.
Aus der Gesundheit- und Lifescience-Branche ziehen zudem Werte wie Sonova, Alcon oder auch Lonza an. Sie gewinnen zwischen 1,3 und 0,4 Prozent hinzu. Alle drei Titel gehören zu den wenigen SLI-Titeln, bei denen seit Jahresstart ein Kursplus zu Buche steht.
Dem stehen Abgaben von mittlerweile 5,2 Prozent beim Sensorenhersteller AMS Osram gegenüber. Die Neuigkeiten, die im Vorfeld des Investorentags kommuniziert wurden, werden von Analysten zwar wohlwollend aufgenommen. Für viele Investoren sind sie aber offensichtlich nicht gut genug.
Überwiegend schwächer präsentieren sich auch die Finanzwerte. Allen voran fallen UBS um 2,0 Prozent zurück. Julius Bär folgen mit -1,6 Prozent. Auch Zurich, die CS, Swiss Re und Swiss Life sind unter den Verlierern zu finden. Während steigende Zinsen eine gute Nachricht für die Branche sind, bringt die Sorge um die weitere konjunkturelle Entwicklung eine gehörige Portion Unsicherheit ins Spiel.
Als Hemmschuh für den Markt erweisen sich auch die beiden Pharmaschwergewichte Novartis (-0,8%) und Roche (-0,4%), die am Vortag noch massgeblich zu dem deutlich festeren Handelsschluss beigetragen hatten.
In den hinteren Reihen fallen Aluflexpack, Skan und Zur Rose mit Kursgewinnen von jeweils mehr als 4 Prozent positiv auf. Skan hat selbst Zahlen vorgelegt und Zur Rose steigt im Kielwasser von Konkurrent Shop Apotheke.
Dem stehen schwache Flughafen Zurich (-2,5%) gegenüber, die unter einer Abstufung durch Kepler Cheuvreux leiden.
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(AWP)