Zu der generellen Zurückhaltung tragen zudem die im Tagesverlauf erwarteten US-Konsumentenpreise bei. Sie stehen im engen Zusammenhang mit den zuletzt gestiegenen Anleiherenditen. Gestiegene Inflationserwartungen gelten als Hauptursache für den jüngsten Renditeanstieg. Auf Datenseite gab es noch den ZEW-Index aus Deutschland, der unerwartet gefallen ist. Dagegen zeigten am Morgen Daten aus China, dass die Wirtschaft dort robust wächst. Der Markt dümple seit Wochenbeginn zwar etwas vor sich hin, eine Korrektur stelle sich aber nicht ein, weil vor allem die institutionellen Investoren in den Startlöchern stünden, sagte ein Händler.

Der SMI verliert gegen 11.15 Uhr 0,28 Prozent auf 11'149,76 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, tritt mit +0,01 Prozent bei 1'814,29 auf der Stelle und auch der breite SPI zeigt mit -0,03 Prozent auf 14'244,90 Zähler keinen klaren Trend. Im SLI stehen 17 Gewinnern 9 Verlierer gegenüber, vier Titel sind unverändert.

Dass der SMI schwächer notiert, ist vor allem den beiden Pharma-Schwergewichten Novartis (-1,2%) und Roche (-0,8%) geschuldet.

Die Anteilsscheine der Swiss Re (-2,0%) stehen ebenso auf den Verkaufslisten wie die der Swisscom (-1,0%) oder der Zurich (-0,4%). Bei der Swiss Re verweisen Händler auf einen Kommentar von Barclays. Das erste Quartal dürfte von hohen Kosten geprägt sein, heisst es dort, insbesondere aufgrund des texanischen Wintersturms Uri, aber auch durch ein Erdbeben in Japan und Überschwemmungen in Australien.

Dem stehen Kursaufschläge von 2,6 Prozent bei Givaudan nach Umsatzzahlen gegenüber. Der Aromen- und Duftstoffkonzern hat zwischen Januar und März deutlich an Fahrt aufgenommen. Givaudan sei mit einem Knall ins 2021 gestartet, so ein erster Analystenkommentar.

Auf Givaudan folgen dann vor allem Zykliker wie Kühne+Nagel, Clariant, AMS und Richemont die zwischen 1,5 und 1,3 Prozent hinzugewinnen. Bei Richemont und auch beim Konkurrenten Swatch (+0,2%) wirken die Daten aus China. Dass Richemont noch etwas stärker zulegen, liegt laut Händlern an einer Studie von Exane BNP Paribas zu den europäischen Luxusgüterherstellern. Darin feiern die Autoren Richemont als Sektorfavoriten.

Bei LafargeHolcim (+1,0%) sorgt ein positiver UBS-Kommentar für Rückenwind. Der Zementhersteller biete eine attraktive Kombination aus kurzfristigem Gewinn-Momentum, starkem Engagement in Bereichen, die von politischen Fördermassnahmen profitierten, sowie einer mittelfristigen Transformation des Unternehmens.

Während die Versicherer etwas tiefer notieren, geht es für Finanzdienstleister wie Partners Group, die CS und Julius Bär zwischen 0,8 und 0,5 Prozent nach oben. Die Grossbank Credit Suisse hat ein Greensill-Update geliefert und schüttet weitere 1,7 Milliarden Dollar an die Fondsinvestoren aus. Damit hat sie nun 4,8 Milliarden Dollar an die Anleger der "Lieferketten-Finanzierungs"-Fonds zurückbezahlt, die Ende Februar noch mit rund 10 Milliarden Dollar bewertet waren.

Die Papiere der Grossbank UBS (-1,8% oder -0,265 Fr.) sind nur optisch schwächer. Sie werden an diesem Tag ex Dividende (35 Rappen) gehandelt. Ex Dividende (5,75 Fr.) werden auch Straumann-Titel gehandelt, die aber dennoch um 0,4 Prozent zulegen.

Kurssprünge vollziehen vor allem Werte aus der zweiten Reihe. Sowohl Carlo Gavazzi (+11%) als auch Tornos (+11%) haben sich zuversichtlich über den Geschäftsgang geäussert.

hr/uh

(AWP)