Als möglichen Belastungsfaktor nennen Marktteilnehmer die stockenden Verhandlungen zwischen den politischen Lagern in den USA über ein weiteres Konjunkturpaket. Die jüngsten Kursgewinne sprächen dafür, dass der Markt von einer "Whatever it takes"-Attitüde der US-Regierung ausgehe. Der anhaltend starke Goldpreis sei wiederum ein Indikator für anhaltende Vorsicht. Im Tagesverlauf stehen in den USA noch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als wöchentlicher und damit schnellster Indikator für den US-Arbeitsmarkt auf dem Programm.

Der SMI notiert gegen 11.05 Uhr 0,09 Prozent höher bei 10'287,50 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, tritt bei 1'575,51 Punkten (+0,03%) auf der Stelle, während der breitgefasste SPI um 0,11 Prozent steigt auf 12'757,08 Zähler. Im SLI halten sich Gewinner und Verlierer die Waage.

Von den drei Blue Chips, die am Morgen Zahlen vorgelegt haben, notieren mit Zurich und Swisscom zwei im Minus. Die Papiere vom Versicherer Zurich halten mit -1,7 Prozent auch die rote Laterne. Die Coronakrise habe die Ergebnisse wie erwartet belastet, wobei der Versicherer die Marktvorgaben mit den Ergebnissen nur bedingt erreichen konnte. Für leise Enttäuschung sorgt die eher tiefe Solvenzquote.

Bei der Swisscom (-0,2%) nehmen Anleger nach den deutlichen Avancen zur Wochenmitte im Anschluss an die Zahlen nun Gewinne mit. Der Telekomkonzern habe einen soliden Halbjahresabschluss vorgelegt und Analysten zeigen sich durchaus angetan.

Für Alcon-Aktien (-1,6%) geht es ebenfalls erneut abwärts. Die Titel knüpfen an den schwachen Vortagestrend an. Auch andere eher defensive Werte wie Sonova, Roche und Givaudan stehen auf den Verkaufszetteln und verlieren zwischen 0,9 und 0,2 Prozent.

Der dritte Blue Chip mit Zahlen ist die Swiss Life (+3,7%). Der Versicherer hat im ersten Semester zwar weniger verdient als im Vorjahr, aber mehr als von den Analysten prognostiziert. Analysten zollen dem vorgelegten Halbjahresresultat fast ausschliesslich Lob.

Bei den Aktien der beiden Uhrenhersteller Swatch (+1,6%) und Richemont (+1,4%) greifen Investoren weiterhin zu. Beide Titel sind seit Wochenbeginn verstärkt im Fokus und können einen kleinen Teil ihrer bislang massiven Jahresverluste aufholen.

Logitech (+0,7%) werden derweil durch die erneut starken Tech-Werte in den USA gestützt. Dort hatte die Technologiebörse Nasdaq am Dienstag einen kurzzeitigen Rücksetzer erlebt, aber bereits am gestrigen Mittwoch wieder klar im Plus geschlossen.

Als klare Stützen für den Markt erweisen sich die beiden Schwergewichte Novartis (+0,7%) und Nestlé (+0,2%).

Neben den drei Blue Chips hat auch eine Vielzahl an Unternehmen aus den hinteren Reihen am Morgen Einblick in die Bücher gewährt. Cicor, Meyer Burger, Bell und Comet wissen dabei zu gefallen, wie die Kursgewinne zwischen 7,0 und 0,4 Prozent zeigen. Ascom (-2,9%) und Straumann (-1,8%) enttäuschen hingegen.

Die Aussicht auf eine Kampfwahl im Verwaltungsrat drückt Aryzta (-5,1%) noch deutlicher ins Minus. Prozentual zweistellig sacken einmal mehr Penny Stocks wie Perfect Holding oder auch The Native ab. Nach den Kurssprüngen zum Wochenstart hatten sich Anleger bereits am Mittwoch von den Papieren getrennt.

hr/ra

(AWP)