Das Geschäft verläuft laut Händlern an der zweitletzten Sitzung vor Weihnachten bis auf die Verfalltransaktionen aber in ruhigen Bahnen. "Der Verfall liegt bei den Spezialisten und wir kümmern uns vor allem noch um einzelne Spezialfälle wie Depotbereinigungen oder auch Positionsarrondierungen", sagt ein Händler bei einer Kantonalbank. Bei dem Quartalsverfall, der im Markt als Hexensabbat bezeichnet wird, kommt es stets zu überdurchschnittlichen Umsätzen und vor allem bei Einzelwerten zu stärkeren Kursausschlägen. Dabei verfallen an der Eurex Futures- und Optionskontrakte auf Aktien und Indizes. Der Dezember gilt dabei als der grösste und bedeutendste Verfallstermin des Jahres.

Der Leitindex SMI notiert nach einem neuen Rekordhoch auf 10'664,18 Punkten um 11.05 Uhr noch um 0,57 Prozent fester auf 10'635,65 Punkten. Der die 30 wichtigsten Werte beinhaltende SLI steigt 0,39 Prozent auf 1'635,56 Punkte und der breite SPI um 0,54 Prozent auf 12'835,94 Zähler. Bei den 30 SLI-Werten legen 19 zu und 10 fallen. ABB sind unverändert.

Dass die im Laufe des Tages erwarteten Konjunkturzahlen - veröffentlicht wird das Konsumentenvertrauen aus der EU und den USA - noch den Markt beeinflussen, glauben die Marktteilnehmer eher nicht. Auf der anderen Seite schliessen die Händler auch Gewinnmitnahmen nicht aus.

Gefragt sind vor allem die Gewinner des Jahres 2019 wie die Aktien von Sika (+1,6%), gefolgt von Roche (+1,2%), Logitech (+0,9%), Nestlé (+0,8%), LafargeHolcim (+0,6%), Partners Group (+0,4%) und Novartis (+0,7%).

Clariant gewinnen 1,0 Prozent. Der Chemiekonzern hat am Vortag den Verkauf des Bereichs Masterbatches und damit verbunden eine Sonderausschüttung für die Aktionäre in Aussicht gestellt.

Etwas fester sind Aktien zyklischer Firmen Adecco (+0,2%), Richemont (+0,3%), und SGS (+0,2%).

Doch auch Topperformer sind nicht vor Gewinnmitnahmen gefeit. Vifor Pharma fallen um 0,3 Prozent. Mit einem Kursplus von mehr als 66 Prozent zählt der Medikamentenhersteller zu den am stärksten gestiegenen Schweizer Aktien.

Schwächer sind zudem Swatch (-1,1% auf 267,20 Fr.). Die Anteile des Uhrenkonzerns leiden unter der Ratingsenkung von Goldman Sachs auf "Neutral" von "Buy" und der Kurszielsenkung durch SocGen auf 250 von 257 Franken. SocGen bestätigt zudem das Rating "Sell". Begründet werden die Senkungen mit den schwachen Uhrenexporten und der Entscheidung der Wettbewerbskommission Weko, heisst es.

Swisscom fallen um 0,9 Prozent. Der Telekomkonzern muss wegen eines Verstosses gegen das Kartellgesetz eine Busse von 186 Millionen Franken bezahlen. Das Urteil habe keine Auswirkungen auf den Jahresabschluss 2019, da die Busse bereits 2016 bezahlt worden sei, teilte Swisscom am Donnerstagabend mit.

Die Aktien der Grossbanken reihen sich bei den Verlierern ein: Credit Suisse fallen um 0,8 Prozent und UBS um 0,2 Prozent. Nach Ansicht von Händlern könnten Aktien der Grossbanken aus Trading-Überlegungen gekauft werden. Als langfristiges Investment eigneten sie sich wegen der schwierigen Geschäftsaussichten dagegen eher nicht.

Am breiten Markt steigen Asmallworld nach der Erhöhung der Umsatzprognose um 5,7 Prozent. Das Soziale Netzwerk für Reiche peilt für 2019 zudem auf Stufe Betriebsgewinn schwarze Zahlen an.

Die Anteile von Schmolz+Bickenbach gewinnen 8,5 Prozent auf 26 Rappen. Bei dem Stahlkonzern ende heute Mittag die Zeichnungsfrist der Kapitalerhöhung. Dabei dürfte der Ausgabepreis der neuen Aktien bei 30 Rappen liegen, heisst es am Markt.

Unter Druck stehen dagegen die Anteile von Meyer Burger (-3,3%). Der Solarzulieferer verkauft eine weitere Beteiligung im Ausland. Händler äussern sich enttäuscht, dass die Firma nicht wie erhofft noch 2019 einen grösseren Auftrag habe an Land ziehen können.

pre/kw

(AWP)