Die hiesigen Indizes folgten damit der Wall Street, die sich am Montag kräftig erholt hatte. Dass die US-Börsen im frühen Handel zu Gewinnmitnahmen schritten, störte die hiesigen Anleger nicht. Da keine wichtigen Konjunkturdaten auf der Agenda standen, galt das Interesse der Börsianer den Auftritten zweier Vertreterinnen der US-Notenbank, von denen sich die Investoren Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank erhoffen.

Der SMI schloss 1,03 Prozent höher bei 10'817,15 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,97 Prozent auf 1'747,77 und der marktbreite SPI um 0,88 Prozent auf 13'480,61 Punkte. Bei den Blue Chips kamen auf 25 Gewinner 5 Verlierer.

Nach Zahlen zogen Swiss Life um 1,6 Prozent an. Der Lebensversicherer meldete wie erwartet für das vergangene Jahr einen Gewinnrückgang. Indes hatten Analysten die Anhebung der Dividende so nicht erwartet. Andere Versicherer wie Swiss Re (+2,6%) und Zurich (+2,5%) stiegen noch deutlicher.

Bei den Grossbanken verteuerten sich UBS um 1,4 Prozent, während Credit Suisse deutliche 2,6 Prozent verloren. Hintergrund war laut Händlern ein umstrittenes Fondsprodukt, für welches das Asset Management der Grossbank am Vortag den Handel eingestellt hatte. Dies könnte die Credit Suisse eventuell teuer zu stehen kommen, befürchten Marktteilnehmer.

Im Aufwind waren auch konjunktursensible Titel. So gewannen Sika (+3,1%), Adecco (+1,7%), Geberit (+1,5%), LafargeHolcim (+1,5%) und ABB (+1,2%) deutlich hinzu. Bei Kühne+Nagel (-0,3%) hielten sich die Anleger am Vortag der Ergebnispublikation hingegen zurück, zumal die Papiere zuletzt ein neues Allzeithoch markiert hatten.

Deutlich nach oben ging es mit Temenos (+1,9%) nach einer Hochstufung durch die britische Barclays-Bank. Andere Technologiewerte wie die der der Maus-Spezialistin Logitech (+0,5%) standen weniger in der Gunst. Die volatilen AMS-Papiere büssten gar 4,5 Prozent ein.

Dass die Marktbewegung breit abgestützt war, zeigte sich auch beim Blick auf die defensiven Werte. Denn neben den Zyklikern wurden auch Givaudan (+1,2%), Nestlé (+0,9%), Roche (+0,5%) und Novartis (+1,6%) in die Depots geholt.

Viel Bewegung gab es bei den mittleren und kleinen Werten, wo eine ganze Reihe an Unternehmen mit Zahlen aufgewartet hatte. Der Schokoladenhersteller Lindt&Sprüngli (N +3,3%; PS +3,5%) etwa verführte die Anleger mit einem Aktienrückkauf und einer saftigen Dividende.

Gut angekommen sind auch die Jahresabschlüsse des Finanzinstituts Bellevue (+2,3%), des Bauzulieferers Arbonia (+3,7%), des Industriekonzerns Oerlikon (+2,2%) und des Autozulieferers Feintool (+0,2%).

Gurit (-3,3%) und Emmi (-2,1%) wurden dagegen nach der Vorlage der Resultate verkauft. Dem Hersteller von Spezialkunststoffen für Windanlagenbauer wurde der schwache Ausblick angekreidet, beim Milchverarbeiter wurden aufgelaufene Gewinne mitgenommen.

ra/kw

(AWP)