Mit Blick auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed vom Abend und auf den grossen Verfall an den Optionsmärkten vom kommenden Freitag, sei die Nervosität doppelt gross, so der Händler weiter. Die Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Fed den zweiten Zinsschritt seit der Finanzkrise vornehmen wird. Dieser sei in den Kursen längst eingepreist, hiess es. Gespannt warten die Investoren vor allem auf den Ausblick sowie auf Aussagen zu möglichen weiteren Zinsschritten im kommenden Jahr.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss das Geschäft um 0,27% tiefer bei 8'140,41 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, büsste 0,69% auf 1'285,39 ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,24% auf 8'861,49 Stellen. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen am Ende zwanzig im Minus und zehn im Plus.

Die mit Abstand grössten Verluste unter den Blue Chips mussten Actelion (-9,2%) hinnehmen. In der Nacht auf Mittwoch wurde bekannt, dass der US-Konzern Johnson & Johnson sein Werben um den Baselbieter Biotechkonzern aufgibt. Die Actelion-Papiere hatten seit Ende November, als die Übernahmegerüchte aufkamen, um knapp ein Drittel zugelegt. Da aber bereits Gerüchte um ein mögliches 30-Mrd-USD-Angebot der französischen Sanofi kursierten, brach der Actelion-Kurs nicht noch deutlicher ein.

Wie es gerüchteweise weiter hiess, könnte Actelion auch mit Roche (+0,4%) in Verhandlungen über eine strategische Beteiligungnahme stehen. Der Basler Pharma- und Diagnostikkonzern wurde in den letzten Wochen immer wieder als möglicher "weisser Ritter" ins Spiel gebracht. Die beiden weiteren Index-Schwergewichte Novartis und Nestlé gingen je mit einem Plus von 0,3% aus dem Handel und boten dem Gesamtmarkt eine willkommene Stütze.

Ansonsten gaben die Verlierer den Ton an: Grosse Kurseinbussen verzeichneten UBS (-1,5%) sowie LafargeHolcim (-1,9%). Für die Titel des Betonkonzerns hatte Merrill Lynch die Empfehlung auf "Neutral" von "Buy" gesenkt. Das Management müsse nun erst einmal den Beweis vorlegen, dass die höheren Kosten und Währungseffekte durch Preissteigerungen aufgefangen werden könnten, schrieb der zuständige Analyst.

Stark unter Druck standen ausserdem noch die Luxusgütertitel Swatch (-0,8%) und Richemont (-1,4%) oder Lonza (-1,1%). Bereits am Montag waren letztere zurückgefallen und konnten sich am Dienstag vom Kurssturz nur leicht erholen. Den Rückgang hatten Übernahmegespräche ausgelöst, die Lonza mit dem Kapselhersteller Capsugel führt. Die Anleger sorgen sich um die Finanzierung des Deals und vor einer Gewinnverwässerung bei Lonza.

Die kurze Gewinnerliste wurde von Aryzta (+2,8%) angeführt. Der Backwarenkonzern hatte am Vortag seine GV durchgeführt und bei einzelnen Traktanden relativ viele Nein-Stimmen erhalten. Kursgewinne verbuchten etwa auch noch Galenica (+0,8%) oder Swiss Life (+0,6%).

Am breiten Markt kletterten die Papiere des Bankensoftware-Hersteller Temenos um 4,1% in die Höhe, nachdem die Gruppe am Vorabend einen laut eigenen Angaben strategisch wichtigen Auftrag in den USA vermeldet hatte. Beim Vermögensverwalter GAM kam es derweil zu Veränderungen im Top-Management und einem Kursverlust von 0,5% an der Börse und die volatilen Meyer Burger-Titel büssten 5,2% ein.

Auffällig war die Kursbewegung bei den Kuros-Papieren (+23%). Zum Biotechunternehmen gab es keine News, doch hatten die Titel in den letzten Tagen deutlich nachgegeben und sich nun davon erholt.

mk/cf

(AWP)