Für Unterstützung sorgte allerdings die Aussicht auf weitere Konjunkturspritzen in den USA, nachdem Präsident Donald Trump doch wieder Verhandlungsbereitschaft mit den oppositionellen Demokraten signalisiert hatte. Zwar sei ein "Deal" vor den Wahlen unwahrscheinlich, so ein Analyst. Immerhin nähmen die Politiker in Washington die Situation aber ernst und spürten den Druck, etwas tun zu müssen.

Der SMI schloss 0,48 Prozent höher bei 10'320,03 Punkten. Auf Wochensicht hat der Leitindex damit mit +0,7 Prozent leicht zugelegt. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg am Freitag um 0,26 Prozent auf 1'581,53 und der breite SPI um 0,52 Prozent auf 12'884,56 Punkte. Von den 30 SLI-Werten schlossen 16 im Plus, 13 im Minus und einer (SGS) unverändert.

Die deutlichsten Gewinne entfielen auf die "Tech-Titel" Logitech und AMS (je +2,1%). Am Markt wurde auf unter anderem ein starkes Quartalsergebnis des AMS-Grosskunden Samsung verwiesen. Für Kursfantasie sorgten auch die Gerüchte um eine 30 Milliarden Dollar teure Übernahme des Chipherstellers Xilinx durch den US-Branchenriesen AMD.

Gestützt wurden die hiesigen Indizes aber vor allem von klaren Gewinnen der Pharmaschwergewichte Roche (+1,8%) und Novartis (+0,8%). In den letzten Wochen hatten vor allem die Roche-Genussscheine noch vermehrt unter Druck gestanden. Bei einem Wahlsieg des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Joe Biden in den USA befürchten Investoren einen vermehrten Druck auf die Medikamentenpreise im wichtigen US-Markt.

Fester schlossen auch einige weitere Zykliker wie die Titel des Liftherstellers Schindler (+1,2%), des Technologiekonzerns ABB (0,5%) oder des Logistikunternehmens Kühne+Nagel (+0,3%)). Auch die Aktien des Pharmazulieferers Lonza (+0,8%) legten zu.

Die Aktien des Luxusgüterherstellers Richemont (+0,5%) konnten ebenfalls klar im Plus schliessen. Sie profitierten von einer Kaufempfehlung der Royal Bank of Canada. Zudem habe ein unerwartet gutes Ergebnis des dänischen Schmuckherstellers Pandora die Anleger positiv gestimmt, hiess es. Klare Abgaben gab es dagegen für Swatch (-1,3%). Die Analysten der Royal Bank of Canada bekräftigten ihr Rating "Sector Perform" für die Titel des Uhrenherstellers.

Die Aktien des Aromen- und Riechstoff-Herstellers Givaudan (-0,1%) schlossen leicht im Minus. Die Titel hatten bereits am Donnerstag nach der Vorlage von Neunmonatszahlen Abgaben erlitten, wobei allerdings auf Gewinnmitnahmen verwiesen wurde. Im Jahresverlauf resultiert immer noch ein Anstieg um gut 30 Prozent.

Die Finanztitel erlitten - mit Ausnahme des Asset Managers Partners Group (+1,6%) - klare Verluste. So schlossen die Versicherungsaktien Swiss Re (-0,6%), Swiss Life (-0,9%) und Zurich (-1,3%) deutlich im Minus.

Klare Abgaben erlitten auch die Bankenwerte Julius Bär (-0,6%), Credit Suisse (-1,3%) und UBS (-1,2%). Kommende Woche stehen in den USA Quartalsabschlüsse mehrerer Grossbanken an. UBS-Präsident Axel Weber bestritt derweil in einer TV-Sendung die Gerüchte, wonach seine Bank eine Fusion mit der CS oder einer anderen Grossbank anstrebe.

Am breiten Markt setzten die Aktien des Duty-Free-Unternehmens Dufry (+6,7%) den Aufwärtstrend der vergangenen Tage fort, der mit der Nachricht über den Einstieg der chinesischen Alibaba begonnen hatte. Die Titel sind allerdings noch immer weniger als halb so viel Wert wie vor der Coronakrise.

Die Titel von SoftwareOne schlossen 0,4 Prozent tiefer bei 25,75 Franken. Raiffeisen Informatik hatte sich im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding von ihren verbliebenen Anteil am Unternehmen in Höhe von 2,78 Prozent des Kapitals zu 25,25 Franken je Titel getrennt.

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(AWP)