Thema an den Märkten bleibt aber weiterhin die Inflation. Die Anleger fürchten weiterhin, dass die US-Notenbank nach dem starken Anstieg der Teuerung im Oktober die geldpolitischen Zügel rascher straffen könnte als bislang erwartet. Auch in Europa und in der Schweiz gab es Warnsignale von der Teuerungsfront: Hierzulande sind die Produzentenpreise im Oktober deutlich nach oben geklettert. Positiv vermerkt wurde im Handel derweil die Begleichung einer Zahlung durch den hoch verschuldeten chinesischen Immobilienkonzern Evergrande.

Der SMI schloss um 0,76 Prozent höher auf 12'516,05 Punkten. Für die gesamte Handelswoche resultierte damit ein Plus von 1,6 Prozent. Der SLI, in dem das Gewicht der Schwergewichte begrenzt ist, gewann 1,02 Prozent auf 2035,67 Zähler und der umfassende SPI stieg 0,61 Prozent auf 16'124,13 Punkte. Von den 30 SLI-Titeln schlossen 25 höher und fünf tiefer.

Klar im Fokus standen am Freitag die Richemont-Aktien (+10,9%), die nach Zahlen zum ersten Halbjahr 2021/22 auf einem neuen Allzeithoch schlossen. Analysten zeigen sich beeindruckt vom Geschäftsverlauf. Vor allem dank dem Erfolg im Schmuckgeschäft fielen die Gewinnzahlen deutlich über den Erwartungen aus. Begrüsst wurde auch die Zusammenarbeit von Richemont mit Farfetch im schwächelnden Online-Bereich. Im Sog von Richemont legten auch die Titel des Konkurrenten Swatch (+4,9%) deutlich zu.

Einen Kurssprung vollführten gegen Handelsschluss die Aktien des Arbeitsvermittlers Adecco (+6,4%). Am Markt wurde über den Einstieg eines gewichtigen aktivistischen Investors gesprochen, der einen Anteil an Adecco aufbaue. Weitere Marktteilnehmer verwiesen auf Gerüchte über eine umfangreiche Fusion im europäischen Dienstleistungsbereich, die von Investmentbanken vorbereitet werde.

Weitere zyklische Titel wie AMS (+2,1%), Geberit (+1,2%) oder Schindler (+1,1%) konnten ebenfalls klar zulegen. Fester schlossen zudem die Aktien von Sonova (+1,8%). Der Hörgerätehersteller wird am Montag sein Ergebnis zum ersten Halbjahr 2021/22 publizieren.

Mit Kursgewinnen gingen auch Vifor Pharma (+0,8%) aus dem Handel. Der EU-Arzneimittelausschuss hat ein Medikament des Gemeinschaftsunternehmens Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma (VFMCRP) zur Behandlung einer Autoimmunerkrankung zur Zulassung empfohlen.

Bei den Pharmaschwergewichten schlossen Novartis (+0,1%) leicht im Plus, während Roche (-0,4) nachgaben. Die EU-Zulassung für das mit Regeneron entwickelte Roche-Corona-Mittel Ronapreve bot keine Unterstützung. Etwas fester gingen die Titel des SMI-Schwergewichts Nestlé (+0,3%) ins Wochenende.

Zu den schwächeren Titeln gehörten die Finanzaktien. Während sich Zurich (+0,1%) etwas von den Abgaben vom Vortag erholten, ging es für Swiss Re (-0,1%) weiter abwärts. Leicht im Plus schlossen die Grossbankenwerte UBS und CS (beide +0,2%).

Etwas unter Druck waren Alcon (-0,7%). Die Aktien des Augenheilmittelkonzerns stehen seit der Vorlage des Quartalsergebnisses am Dienstagabend unter Druck. Zu leichten Gewinnmitnahmen kam es bei den Sika-Titeln (-0,8%), die am Vortag nach Ankündigung einer Grossübernahme um über 10 Prozent zugelegt hatten.

Am breiten Markt stiegen TX Group (+8,4%) deutlich an. Das Verlagshaus ging mit einem Gemeinschaftsunternehmen digitaler Marktplätze mit dem Namen SMG Swiss Marketplace Group an den Start. Abwärts ging es dagegen mit MCH (-5,0%), nachdem die Messebetreiberin die Uhrenmesse "Baselworld" für nächstes Jahr abgesagt hatte.

Erneut zulegen konnten Relief Therapeutics (+15,8%), nachdem der US-Partner NRx für den Covid-Wirkstoff Aviptadil eine positive Rückmeldung der US-Behörde FDA zu seinem Produktionsprozess erhalten hat. Im Gesamtjahr notieren die Titel aber weiterhin über 70 Prozent im Minus.

tp/uh

(AWP)