Der Krieg in der Ukraine drücke unvermindert aufs Gemüt, zumal der russische Aussenminister Lawrow vor der realen Gefahr eines dritten Weltkriegs gewarnt habe, heisst es in Marktkreisen. Auch das in China weiter um sich greifende Corona-Virus zerre an den Nerven der Marktteilnehmer. Neben Shanghai steht im Reich der Mitte nun auch die Hauptstadt Peking und die Angst vor dortigen Ausgangssperren im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Der SMI notiert um 11.00 Uhr 0,62 Prozent höher bei 12'160,08 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, zieht um 0,65 Prozent auf 1880,39 Punkte an und der breite SPI um 0,53 Prozent auf 15'624,86 Punkte. Innerhalb der SLI-Aktien kommen auf 21 Gewinner 9 Verlierer.

Am stärksten gesucht sind derzeit Holcim (+2,9%), welche von erneut aufflammenden Gerüchte über einen möglichen Kauf der indischen Tochtergesellschaft Ambuja Cements Auftrieb erhalten.

Von den Blue Chips, welche Quartalszahlen vorgelegt haben, rücken UBS (+2,2%) am meisten vor. Die Grossbank hat auch in den ersten drei Monaten dieses Jahres wieder einen Gewinn in Milliardenhöhe erzielt und die Erwartungen sowohl beim Vorsteuer- wie auch beim Reingewinn übertroffen. Damit hebe sich die Grossbank in positiver Weise von der problemgeplagten Credit Suisse und anderen europäischen Konkurrenten ab, heisst es in ersten Kommentaren von Marktbeobachtern. CS (+1,4%) bleiben indes nicht weit hinter UBS zurück.

Auch Novartis (+1,2%) sind nach Zahlen gesucht. Der Basler Konzern hat im ersten Quartal auf Konzernebene in etwa die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten beim Gruppenumsatz und Kernergebnis erfüllt. Ähnlich wie Konkurrent Roche am Vortag, verfehlt Novartis allerdings beim Umsatz der Pharmasparte die Erwartungen knapp, während die Generikasparte Sandoz besser als erwartet abschneidet. Roche (-0,2%) gehören hingegen zu den Verlierern.

Als drittes Unternehmen hat Kühne+Nagel Zahlen präsentiert, die Aktien fallen indes nach gutem Start mittlerweile um 1,5 Prozent zurück. Mit den Ergebnissen für das erste Quartal wurden die Erwartungen von Analysten übertroffen. Insbesondere beim EBIT und Gewinn erwirtschaftete der Konzern deutlich mehr als erwartet. Analysten sprechen auch von einem "starken" Ergebnis. Was die Zukunft angeht, gibt es jedoch warnende Stimmen.

Guten Gewinn zeigen darüber hinaus Swiss Re (+2,2%), Julius Bär (+2,0%) oder ABB (+1,8%).

Noch stärker als Holcim geben einzig Swiss Life (-2,2% oder -13 Fr. auf 582 Fr.) nach. Der Titel wird allerdings Ex-Dividende von 25 Franken gehandelt und steht damit also lediglich optisch tiefer.

Im breiten Markt büssen nach Zahlen die Aktien des Spezialisten für Lebensmittelverpackungen SIG (-0,9%) etwas an Terrain ein. Insgesamt hätten die Resultate für das erste Quartal in etwa den Markterwartungen entsprochen, heisst es dazu in Analystenkreisen, allerdings hätten die Margen wegen der hohen Rohstoffkosten leicht enttäuscht.

Auch Idorsia (-0,5%) fallen nach Zahlen leicht zurück. Demgegenüber klettern Newron (+6,9%) nach einer Aufstufung durch Baader Helvea auf "Buy" markant in die Höhe, ebenso Bachem (+5,6%). Das Biochemie-Unternehmen hat eine strategische Partnerschaft mit Eli Lilly abgeschlossen, was mit Aufträgen mit einem Potenzial von bis zu 100 Millionen Franken jährlich verbunden ist.

cf/kw

(AWP)