Dazu kommt das Hin und Her im Zusammenhang mit den Verhandlungen über ein weiteres billionenschweres Konjunkturpakets in den USA. Dass noch vor den Präsidentenwahlen ein solches verabschiedet wird, werde immer unwahrscheinlicher, auch wenn es Fortschritte bei den Gesprächen gegeben habe, heisst es am Markt.

Der SMI steht nach einem Tagestief 9'980 Punkten gegen 11.00 Uhr noch um 0,28 Prozent tiefer bei 9'961,39 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte umfasst, sinkt 0,23 Prozent auf 1'544,70 und der umfassende SPI 0,34 Prozent auf 12'452,63 Zähler. 23 der 30 SLI-Werte geben nach, sechs legen zu und Temenos sind unverändert.

Der SMI laufe Gefahr, nachhaltig aus seiner seit längerem geltenden Seitwärtsbewegung nach unten hinauszufallen, sagt ein Händler. Diese verläuft eigentlich grob zwischen 10'000 und 10'600 Punkten. Im schlimmsten Fall sei ein Rückschlag bis gegen 9'500 Punkte möglich. "Spätestens dann würde ich aber wieder zugreifen. Und so denken auch viele andere", sagt ein Händler. Zudem sei der SMI allmählich technisch überverkauft, was eine technische Erholung erwarten lasse, so ein anderer Marktteilnehmer.

Zu den Gewinnern bei den Blue Chips zählen die Aktien von Sika (+3,2%). Der Bauchchemiekonzern habe einmal mehr gute Zahlen vorgelegt und vor allem mit Margen und Profitabilität gepunktet, wird am Markt kommentiert. Und Straumann (+1,8%) gewinnen dank Ergebnishoffnungen vor der am Mittwoch nächste Woche anstehenden Quartalsumsatzveröffentlichung. Zudem habe ein US-Konkurrent sehr gute Quartalszahlen veröffentlicht, so ein Marktteilnehmer.

Ebenfalls fester sind die Aktien von Geberit (+0,4%), die von einer Kurszielerhöhung von Kepler Cheuvreux profitieren. Höhere Kurse verzeichnen auch die Aktien der UBS (+0,5%) und von Partners Group (+0,2%). UBS-Rivale Credit Suisse (-0,5%) verliert dagegen an Wert. Auch die Versicherer Swiss Life, Swiss Re und Zurich werden um mehr als 0,5 Prozent tiefer bewertet.

Die Aktien von Swatch (-1,7%) stehen ebenfalls erneut unter Druck. Rivale Richemont (-0,6%) hält sich etwas besser. Auch geben die volatilen AMS (-1,7%) nach, und Adecco (-1,0%) büssen die Vortagesgewinne wieder ein. Ausserdem halten bei den kursmässig erfolgsverwöhnten Aktien von Logitech (-0,7%) und Lonza (-0,8%) die Gewinnmitnahmen nach der starken Jahresperformance an.

Die Aktien von ABB ermässigen sich um 0,4 Prozent. Der Robotik- und Automationskonzern legt am (morgigen) Freitag seinen Quartalsbericht vor.

Bei den Schwergewichten konsolidiert Nestlé (-0,1%) die jüngste Entwicklung. Der Titel des Nahrungsmittelriesen legte am Vortag einen besser als erwarteten Zwischenbericht vor, was der Aktie aber nur vorübergehend Auftrieb gegeben hatte.

Die beiden Pharmariesen seien zudem seit einiger Zeit kursmässig angebrieft, heisst es am Markt. Auch die regelmässig eintreffenden guten Apothekermeldungen hülfen ihrem Kurs derzeit nicht. Novartis verlieren 0,7 Prozent und Roche 0,5 Prozent. Dabei hatte Roche am Morgen die Zusammenarbeit mit Atea Pharmaceuticals bei der Entwicklung eines antiviralen Prüfpräparats für Covid-19 bekanntgegeben.

Am breiten Markt verlieren derweil die Aktien von Cembra Money Bank 1,8 Prozent. Nach über elfjähriger Tätigkeit tritt Robert Oudmayer als CEO zurück. Dies sorge für eine gewisse Unsicherheit, sagen Händler. Und die Aktien von Valora sinken um 1,2 Prozent. Die zweite Coronawelle trübe die Aussichten für den auf Laufkundschaft angewiesenen Kioskbetreiber wieder merklich ein, heisst es am Markt.

pre/ys

(AWP)