Ökonomen gehen davon aus, dass in den USA im vergangenen Monat etwa eine Million neue Stellen geschaffen wurden. Bereits am Vortag waren die wöchentlichen Job-Daten deutlich besser als erwartet ausgefallen. Marktteilnehmer werden die Daten auch deswegen genau beäugen, weil sie sich Rückschlüsse über die weitere Politik der US-Notenbank erhoffen. "Sollten nun wieder deutlich mehr Stellen in den USA im abgelaufenen Monat geschaffen worden sein, ist fraglich, wie lange die US-Notenbank noch an ihrem extrem expansiven Kurs festhalten wird", kommentiert ein Marktteilnehmer.

Der SMI gewinnt gegen 11.00 Uhr 0,19 Prozent hinzu auf 11'131,89 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,15 Prozent auf 1807,31 Punkte und der breite SPI um 0,21 Prozent auf 14'288,54 Zähler. Im SLI stehen 19 Gewinnern acht Verlierer gegenüber. Drei Titel sind unverändert.

Durchweg fester präsentieren sich die Versicherer. Swiss Life, Swiss Re und auch die Zurich gewinnen jeweils mehr als 1 Prozent hinzu. Sowohl die Swiss Life als auch Zurich werden in der kommenden Woche über den Geschäftsverlauf im ersten Quartal berichten.

Auch die Aktien von Partners Group (+0,6%) und der Grossbank UBS (+0,4%) profitieren vor einer insgesamt freundlichen Stimmung der Finanzbranche gegenüber. In den USA hatten Finanz- und Telekom-Werte am Vortag zu den Favoriten gezählt.

Ebenfalls ganz vorne dabei sind die Anteilsscheine von Sonova mit +1,0 Prozent. Der Hörsystem-Spezialist übernimmt für 200 Millionen Euro die Consumer Division von Sennheiser Electronic. Analysten äussern sich insgesamt positiv über die Transaktion und verweisen etwa auf den guten Ruf der Sennheiser Sparte oder werten den Schritt als strategisch sinnvoll.

Beim Sensorenhersteller AMS (+1,1%) greifen Investoren nach den guten Zahlen der Sparte Osram zu. Der Lichtkonzern hat seine Erholung im ersten Halbjahr (bis Ende März) fortgesetzt.

Kursgewinne von 0,8 Prozent beim Pharmaschwergewicht Roche stützen den Markt ab. Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat am Freitag eine Ausnahmebewilligung für den Corona-Selbsttest des US-Medizintech-Unternehmens BD erteilt. Ende März hatte der Selbsttest von Roche eine Ausnahmebewilligung erhalten, wegen der hohen Nachfrage war es aber zu Engpässen gekommen. Branchenkollege Novartis gewinnt in etwa mit dem Markt 0,1 Prozent.

Generell gefragt sind zum Wochenschluss auch zyklische Werte wie Adecco (+1,1%), Temenos oder auch SGS (beide +0,6%).

Optisch gesehen verbuchen die Aktien von LafargeHolcim, die ab dem heutigen Handelstag nur noch Holcim heissen, die grössten Verluste von -3,4 Prozent oder 1,94 Franken. Die Aktien werden an diesem Tag aber ex Dividende (2,00 Fr.) gehandelt.

Kursverluste verzeichnen neben Kühne+Nagel (-0,9%) noch Lonza (-0,8%) und die CS-Aktien (-0,6%). Die Grossbank kommt nach dem Milliardendebakel durch den Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos bei der Stärkung ihrer Kapitaldecke voran.

In den hinteren Reihen fallen Valiant mit Abgaben von 2,2 Prozent auf. Händler machen dafür eine Abstufung durch Kepler Cheuvreux verantwortlich.

Derweil ziehen Asmallworld nach Aussagen zum bisherigen Geschäftsverlauf um mehr als 5 Prozent an. Zur Rose (+2,2%) bauen einen Teil ihrer deutlichen Vortagesverluste ab.

hr/kw

(AWP)