Die Aussicht auf Deregulierung in der US-Wirtschaft allgemein und in der Finanzbranche im Speziellen würden die Aktienkurse treiben, begründen Händler die anhaltend gute Börsenstimmung. Die Investoren rechneten nun offenbar wieder damit, dass Donald Trump seine Wahlversprechen schnell umsetzen wolle und der US-Konjunktur auf diese Weise Schub verleihen werde.

Bis um 14.50 Uhr legt der Swiss Market Index (SMI) um 0,55% auf 8'433,81 Punkte zu, notiert damit aber gut 40 Punkte unter dem Tageshoch von 8'475 Zähler. Dieses stellte ein 12-Monats-Hoch dar. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewinnt 0,90% auf 1'352,04 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,54% auf 9'206,03 Stellen. Von den 30 wichtigsten Titeln stehen 18 im Plus und zwölf im Minus.

Das Hauptereignis des Tages ist das 30-Mrd-USD-Kaufangebot von Johnson&Johnson für Actelion (+20% auf 273,30 CHF). Die Spekulationen um die Zukunft des Baselbieter Biotechunternehmens haben damit ein Ende. Angesichts der Konditionen sollte die Offerte ohne weitere Turbulenzen angenommen werden, zeigte sich ein Händler überzeugt. J&J bietet 280 USD je Aktie, was einem Aufschlag von rund 23% zum Schlusskurs vom Mittwoch entspricht. Der Actelion-Verwaltungsrat unterstützt das Angebot einstimmig, und CEO Jean-Paul Clozel soll Chef der abgespaltenen neuen Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft R&D New Co werden.

Dahinter setzen Galenica (+3,0%) die Erholung vom Mittwoch fort, Sonova (+1,2%) komplettieren das Spitzentrio.

Auch die Vortagesgewinner Novartis (+1,1%) sind sich erneut im Aufwind. Die Möglichkeit einer Abspaltung der Augenheilsparte Alcon und der geplante Aktienrückkauf hatten am Vortag schon den Kurs angetrieben. Auch das zweite Pharmaschwergewicht Roche (+1,0%) gehört zu den Gewinnern.

Stabilisiert haben sich die zuletzt abgestürzten Aryzta-Titel (+0,6%). Sie waren am Dienstag und Mittwoch im Nachgang zu einer Gewinnwarnung regelrecht eingebrochen.

Die markantesten Verluste erleiden auf der anderen Seite mit grossem Abstand Schindler (-2,1%). Baader Helvea senkte am Vorabend die Einstufung der Partizipationsscheine des Lift- und Rolltreppenherstellers auf "Hold" von "Buy". Auf dem wichtigen chinesischen Markt könne es zu einer Wettbewerbszunahme kommen und in der Folge zu einer Beschleunigung des Preisdrucks, hiess es unter anderem zur Begründung.

Unter Druck sind ausserdem Dufry (-1,2% auf 143 CHF), für die eigentlich positive Nachrichten vorliegen. Vontobel hebt das Kursziel deutlich auf 160 von 135 CHF. Zudem hat der Reisedetailhändler durch ein Joint Venture mit dem kolumbischen Unternehmen DFASS eine neue Konzession in Bogota erhalten.

Einbussen von 1% oder mehr erleiden ansonsten nur noch die schwergewichtigen Nestlé (-1,1%).

Am breiten Markt fallen nach Zahlen Starrag (+11%) und Ascom (+4,9%) positiv und Hochdorf (-2,6%) negativ auf.

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(AWP)