Gemäss einem Medienbericht hat ein Test mit dem Mittel Remdesivir des US-Pharmakonzerns Gilead zur möglichen Behandlung von Covid-19 nicht die erhofften Ergebnisse gebracht. Dies wurde von den Anlegern mit Enttäuschung aufgenommen. Möglicherweise dauere es eben doch noch etwas länger, bis ein effektives Mittel gegen die Covid-19-Pandemie zur Verfügung stehe, sagt ein Händler. Zudem ist der Ifo-Geschäftsklimaindex für April deutlicher als erwartet auf den tiefsten je gemessenen Wert eingebrochen. Und die Manger beurteilen auch die weiteren Aussichten sehr skeptisch.

Der SMI notiert nach einem Tagestief bei 9'552 Zählern um 11.20 Uhr um 0,15 Prozent höher auf 9'640,14 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Akten enthalten sind, sinkt dagegen um 0,30 Prozent auf 1'382,42 Zähler. Der breit gefasste SPI steigt gar um 0,48 Prozent auf 11'948,76 Stellen. 25 der 30 SLI-Werte verzeichnen Verluste und 5 legen zu.

Dass SMI und SPI zulegen, wenn der SLI nachgibt, liegt vor allem daran, dass im SLI die Gewichtung der einzelnen Aktien nach oben limitiert ist. Daher wirkt sich der Kursgewinn der höchstkapitalisierten Schweizer Aktie Nestlé (+3,0%) beim SMI und SPI deutlich stärker aus.

Nestlé profitiert von dem besser als erwartet ausgefallenen Quartalsbericht. Der Nahrungsmittelriese ist im ersten Quartal organisch und mengenmässig stärker als Analysten geschätzt hatten gewachsen. Am bisherigen Ausblick hält das Unternehmen trotz Corona-Pandemie fest. Es sei noch zu früh, um die genauen Auswirkungen abzuschätzen, teilte die Firma aus Vevey mit.

Ebenfalls höher stehen Roche (+0,5%), Swiss Re (+0,3%), Swisscom (+0,3%), und Logitech (+0,3%). Die Anteile von Roche-Rivale Novartis büssen dagegen 0,4 Prozent ein.

Unter den grössten Verlierern sind die beiden Luxusgüterhersteller Swatch (-2,6%) und Richemont (-1,7%) sowie Partners Group (-1,7%) zu finden.

Zudem geben auch Geberit, Julius Bär und Sonova (je -,5%) nach.

Zykliker wie Adecco, Sika, Ams, Zurich und Credit Suisse stehen jeweils rund ein Prozent im Minus.

Alcon (-1,7%) leiden unter Verkäufen von Anlegern, die angesichts der anhaltenden Seitwärtsbewegung der Aktie die Geduld verloren hätten, sagte ein Händler.

SGS (-0,5%) stünden im Zuge der enttäuschenden Ergebnisse von Konkurrentin Bureau Veritas im Angebot, heisst es. Der französische Prüfkonzern will die Dividende streichen.

Am breiten Markt fallen Sulzer (-4,6%) und Burckhardt (-3,9%) negativ auf. Den beiden Industriewerten mache der Preiszerfall beim Erdöl zu schaffen, heisst es. Angesichts des tiefen Ölpreises dürften die Fördergesellschaften kaum in neue Ausrüstung investieren, sagt ein Händler.

Fester gehandelt werden die Aktien von Dufry (+1,7%). Der von den Folgen der Coronakrise arg gebeutelte Reisedetailhändler hat die geplante Aktien- und Bondplatzierung bereits erfolgreich abgeschlossen. Schon am Vortag hatte der Kurs deswegen deutlich zugelegt.

Spekulative Käufe treiben die Aktien von Aryzta (+7,4%) an. Die Papiere des angeschlagenen Backwarenherstellers seien eine Wette auf einen Turnaround. "Eigentlich eine Option mit unbegrenzter Laufzeit", sagt ein Händler.

Gurit sinken ein Prozent. Bei dem Spezialkunststoff-Hersteller geht eine Ära zu Ende. Konzernchef Rudolf Hadorn wechselt nächstes Jahr in den Verwaltungsrat. Hadorn gilt mitunter als Konstrukteur der neuen Firma, die aus einem Textilhersteller hervorgegangen ist.

pre/kw

(AWP)