Dass der SMI neue Höhenluft schnuppern kann, liegt laut Händlern auch daran, dass der Markt dünn ist und daher schon ein relativ geringes Handelsvolumen die Kurse bewegen könne. "Ein wenig Window dressing genügt dabei schon", sagt ein Händler. Auch vor Jahresfrist habe der Markt in der Woche vor Jahresende zugelegt. "Das nährt die Hoffnung auf ein neuerliches Jahresendrally und einen guten Start ins Jahr 2022. Wie es weitergehe, dürfte aber auch davon bestimmt werden, wie sich die Nachrichtenlage im Zusammenhang mit der Omikron-Variante des Coronavirus weiter entwickle, heisst es weiter. Die hohen Infektionszahlen mit der Omikron-Variante stimmten schon etwas nachdenklich, sagt ein anderer Börsianer.
Der SMI steigt bis um 11 Uhr um 0,53 Prozent auf 12'853,01 Zähler. Bei 12'862,69 Punkten markierte der SMI ein weiteres Rekordhoch. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,47 Prozent auf 2062,22 und der umfassende SPI 0,50 Prozent auf 16'402,31 Zähler. Im SLI stehen sich 24 Gewinner und sechs Verlierer gegenüber.
Getragen wird der Kursanstieg von den defensiven Lonza (+2,5%), Alcon (+1,4%) und dem Schwergewicht Roche (+1,0%). Dabei profitiert der Pharmariese davon, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA einen neuen Corona-Selbsttest in den USA notfallmässig zugelassen hat. Zudem hat das Heilmittelinstitut Swissmedic dem Medikament Ronapreve in der Schweiz für die Behandlung oder Prävention von Covid-19 die Bewilligung erteilt.
Die Aktien von Rivale Novartis (+0,3%) hinken weiter hinterher. Auch Nestlé (+0,3%), ein weiteres Schwergewicht, rücken "nur" leicht vor.
Zu den Gewinnern zählen aber ausserdem die Aktien der Softwareschmiede Temenos (+2,1%), die am Donnerstag vor Heiligabend nachgegeben hatten, sowie die zyklischen Holcim (+0,9%), Schindler (+0,9%), Sika (+0,8%) und ABB (+0,6%). "Es sieht so aus, als ob sich manche Anleger bereits für 2022 vorpositionieren", sagt ein Händler.
Die grössten Abschläge verbuchen dagegen mit dem Logistikkonzern Kühne + Nagel (-0,6%) und dem Medizintechniker Straumann (-0,2%), zwei Titel, die 2021 gut gelaufen sind. Schwächer sind aber auch Swisscom (-0,4%).
Die Aktien Grossbanken Credit Suisse (-0,4%) und UBS (+0,06%) machen frühe Verluste mehr oder weniger wett. Wenig verändert zeigen sich auch die Assekuranzwerte Swiss Re (-0,2%), Zurich und Swiss Life (je +0,1%).
Auf den hinteren Rängen fallen Leclanché (+5,8%) positiv auf. Der Batteriehersteller gliedert sein e-Transport-Geschäft aus und will dieses mit einem in den USA kotierten SPAC zusammenschliessen.
Evolva gewinnen 3,9 Prozent. Der Nahrungsmittelzusatz-Hersteller hat die Finanzierung des Geschäft bis Ende 2023 gesichert.
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(AWP)