Wie ein Händler erklärt, komme auch vom Devisenmarkt eine gewisse Unterstützung. Der US-Dollar habe zum Franken wieder etwas Boden gut gemacht und auch der Euro zeige sich vom Wahlausgang in Deutschland nicht nachhaltig belastet. Vielmehr habe die Tatsache, dass die beiden etablierten grossen Parteien CDU und SPD deutliche Verluste verzeichnet haben, während die populistisch orientierte AfD als drittstärkste Partei hervorging, nur kurzzeitig belastet.

Der Swiss Market Index (SMI), neu wird das Gewicht der grössten Titel gekappt, steht gegen 12.20 Uhr um 0,11% höher bei 9'146,98 Punkten. Er knüpft damit an seinen freundlichen Trend aus der Vorwoche an. Der 30 Aktien umfassende und ebenfalls gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert dagegen 0,12% auf 1'467,49 Zähler, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,11% zulegt auf 10'432,65 Zähler. Von den 30 wichtigsten notieren 15 im Minus, 14 im Plus und Sika sind unverändert.

Angeführt wird die Gewinnerliste mittlerweile von den Aktien des Backwarenkonzerns Aryzta (+3,8%). Im frühen Handel waren sie noch grösster Verlierer. Die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr seien schwach, heisst es einhellig von Analysten und Händlern. Ebenso gibt es aber Stimmen, die sagen, dass der Konzern sich strategisch in die richtige Richtung zu bewegen scheine. Das Kursplus wiederum dürfte auf die Telefonkonferenz zurückzuführen sein, in der das Management einer Kapitalerhöhung eine Absage erteilt hatte. Das sorge für Erleichterung.

Mit Kursgewinnen zwischen 0,7 und 0,2% stützen zudem die drei Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis. Beim Lebensmittelhersteller Nestlé steht für den morgigen Dienstag ein Investorentag auf dem Kalender, während die Genussscheine von Roche auf EU-Zulassungen für das Immun-Therapeutikum Tecentriq reagieren.

Aus der Gesundheitsbranche gewinnen zudem noch die Aktien von Vifor und Sonova (beide +0,7%) überdurchschnittlich hinzu. Vifor hat für diesen Mittwoch ein Investorentreffen angesetzt. Auch im breiten Markt setzt sich diese freundliche Branchenentwicklung fort. Aktien von Santhera, Newron und Cassiopea gehören mit Aufschlägen zwischen 1,1 und 3,2% zu den Favoriten.

Bei ABB (+0,5%) wird eine Expansion in den USA freundlich bewertet. Der Industriekonzern übernimmt dort die Sparte Industrial Solutions von General Electric (GE). Damit bestätigen sich entsprechende Spekulationen, die bereits am Freitag erneut hochgekocht hatten.

Deutlich abwärts geht es am Montagmittag für die Papiere von LafargeHolcim (-2,8%). Sie bauten ihre zunächst leichten Verluste bis zum Mittag deutlich aus. Ein Händler machte dafür Charttechnik verantwortlich.

Ausserdem gehörten die Papiere des Baustoffkonzerns ebenso wie die Bankaktien in der Vorwoche zu den grösseren Gewinnern, bei denen Investoren diese Woche dann Gewinne einkassierten. UBS, CS und Julius Bär fallen zwischen 0,8 und 0,3%.

Abwärts geht es auch für Clariant-Titel (-1,0%), nachdem die ursprünglich für Oktober/November angesetzte ausserordentliche Generalversammlung zur geplanten Fusion mit Huntsman laut "Sonntagszeitung" verschoben wird. Zuletzt gab es Spekulationen, ob es Nachforderungen beim Umtauschverhältnis geben könnte. Diesen Spekulationen erteilte ein Clariant-Sprecher eine Absage.

Im breiten Markt stechen noch die Titel von AMS (-6,0%) hervor. Der Halbleiterhersteller legt eine Wandelanleihe über insgesamt 350 Mio USD auf, was entsprechend zu einer Gewinnverwässerung führt.

Abwärts geht es auch für die Papiere der Versandapotheke Zur Rose (-2,5%). Hier verweisen Marktteilnehmer auf den Zusammenschluss zweier Konkurrenten.

hr/ra

(AWP)