In China ist das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal weniger stark gewachsen als erwartet. Nach wie vor sorgen sich viele Marktteilnehmer, dass sich dies negativ auf die Weltwirtschaft auswirken könnte. Dies umso mehr, als auch in Europa und den USA überall Lieferkettenprobleme und steigende Energiepreise den Unternehmen zu schaffen machten. "Die Anleger dürften ihren Fokus daher klar auf die Prognosen richten", sagte ein Händler. Hierzulande geht die Bilanzsaison am Mittwoch mit den Zahlen von Nestlé und Roche sowie dem Transportlogistier Kühne+Nagel so richtig los.

Der Leitindex SMI notiert um 11.05 Uhr um 0,02 Prozent höher bei 11'964,20 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt dagegen um 0,08 Prozent auf 1932,84 und der breite SPI um 0,03 Prozent auf 15'431,82 Zähler. 15 SLI-Werte geben nach und 15 legen zu.

Stark gesucht werden die Aktien von Temenos, die dank Schnäppchenjägern um 3,4 Prozent zulegen. Der Titel des Bankensoftwareherstellers stand am Freitag nach der Veröffentlichung des Quartalsberichts stark unter Druck und schloss um fast 14 Prozent tiefer.

Im Aufwind sind auch die Anteile der Banken UBS (+0,5%), CS (+0,3%) und Julius Bär (+0,4%). Sie profitierten von den guten Quartalsabschlüssen ihrer US-Konkurrenten und von den höheren Anleiherenditen, heisst es. Manche Anleger wetteten darauf, dass auch sie glänzende Ergebnisse präsentieren könnten. Credit Suisse hat ausserdem das Kursziel für die UBS-Aktien auf 18,50 von 18 Franken erhöht und das Rating "Outperform" bestätigt.

Mit etwas Abstand folgen auch die Versicherer Swiss Life (+0,2%) und Swiss Re (+0,1%) den Banken nach oben. Zurich (-0,4%) hingegen geben etwas nach.

Der Genussschein von Roche (+1,0%) erfreut sich steigender Kurse. Der Pharmakonzern hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für Tecentriq zur Behandlung von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs erhalten. Rivale Novartis verliert dagegen 0,3 Prozent an Wert.

Die Aktien des Logistikkonzerns Kühne + Nagel (+0,8%) und des Nahrungsmittelriesen Nestlé (+0,1%), die wie Roche am Mittwoch ihre Quartalsberichte veröffentlichen werden, sind gefragt. Dagegen geben die PS von Schindler (-0,5%) nach. Der Rolltreppen- und Liftproduzent legt am Donnerstag den Zwischenbericht vor.

Dagegen leiden die Aktien der Luxusgüterhersteller Swatch (-2,0%) und Richemont (-1,9%) unter Gewinnmitnahmen nach der starken Vorwoche. Richemont war in der Vorwoche um fast zehn Prozent gestiegen. Gemäss einem Bericht des Onlineportals "Miss Tweed" lotet Richemont wieder Möglichkeiten für seinen Online-Luxusanbieter Yoox Net-a-Porter mit Farfetch aus. Die beiden Plattformen arbeiten bereits mit dem chinesischen Internetriese Alibaba zusammen.

Schwächer sind die Medizintechniktitel Alcon (-1,1%), Sonova (-0,3%) und Straumann (-0,2%), was ebenfalls mit Gewinnmitnahmen erklärt wird. Dagegen schiessen die am breiten Markt gehandelten Aktien von Medacta (+6,6%) bei überdurchschnittlichen Umsätzen in die Höhe. Laut Händlerangaben hat eine grosse Bank hat eine Kaufempfehlung für den Titel ausgesprochen. Die Anteile von Medartis (+1,4%), einem weiteren Medtechunternehmen, zählen ebenfalls zu den Gewinnern.

pre/uh

(AWP)