"Fischen im Trüben", überschreibt die Zürcher Kantonalbank in einem Kommentar die aktuelle Marktsituation. Das Geschehen an den Zins- und Aktienmärkten sei weiterhin von einer aussergewöhnlich hohen Volatilität geprägt, welche sich aus der grossen Ungewissheit über den weiteren Gang der Konjunktur und der Inflation ableite. Für die Mitte dieser Woche erwarteten Konsumentenpreise in den USA im Monat Juni sieht die Bank den Konsens für einen Anstieg der Teuerung auf 8,8 Prozent und erachtet diese Annahme als adäquat. In den darauffolgenden Monaten sei wegen eines ungünstigen Basiseffekts auch eine Teuerung von über 9 Prozent denkbar, so die ZKB.

Der SMI notiert um 10.50 Uhr 0,24 Prozent tiefer bei 10'988,68 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gibt 0,46 Prozent auf 1685,11 Punkte nach und der breite SPI 0,30 Prozent auf 14'163,49 Punkte. 26 Verlierern stehen im SLI 4 Gewinner gegenüber.

Im Mittelpunkt stehen zum Start in die neue Woche allerdings Dufry, welche nach der Ankündigung der Fusion mit Autogrill um 7,5 Prozent nach oben schnellen. Während die Börse insgesamt applaudiert, äussert sich die Bank Vontobel in einem ersten Kommentar skeptischer. Eine Kombination auf den Flughäfen mache zwar durchaus Sinn. Für das Autobahngeschäft dagegen sei ein Mehrwert schwieriger zu rechtfertigen, heisst es bei der Bank.

Die grössten Einbussen verzeichnen aktuell Richemont (-2,2%). Wenig gesucht sind auch Swatch (-1,5%), für die - wie für Richemont - China ein sehr wichtiger Markt ist.

Weiter gehören Temenos (-2,2%), AMS Osram (-1,7%) oder Schindler (-1,5%) zu den schwächsten Aktien. Temenos werden von einer deutliche Kurszielsenkung durch Stifel etwas zurückgebunden.

Auch die Aktien von ABB (-1,4%) haben einen schweren Stand. Nach der starken Vorwoche mit vier Gewinntagen macht sich im Vorfeld der Halbjahreszahlen von kommender Woche etwas mehr Vorsicht breit. Gleich zwei ausländische Banken haben das Kursziel für den Titel klar zurückgenommen. Während aber Bernstein die Einstufung "Outperform" bestätigt, nimmt die Citigroup das Rating auf "Neutral" zurück.

CS (-1,4%) büssen ähnlich viel ein wie ABB. Für Credit Suisse hat die Citigroup das Kursziel klar gesenkt. Und für VAT (-1,1%) wurden die Kursziele durch die Deutsche Bank und durch Baader Helvea zusammengestrichen.

An der Tabellenspitze sorgen die defensiven Pharma-Schwergewichte Roche (+%) und Novartis (+%) zusammen mit Sonova (+%) für eine Stabilisierung des Gesamtmarktes.

Im breiten Markt setzen U-Blox (+7,0%) ihren starken Lauf der vergangenen Woche fort. Im Vergleich zum Schlussstand vom vergangenen Dienstag hat sich das Papier mittlerweile um rund 20 Prozent verteuert. Auf ähnlichem Niveau (im Bereich von 113 Fr.) bewegte sich die Aktie zuletzt im November 2018.

Deutlich rücken etwa auch Implenia (+6,4%) oder Leclanché (+6,5%) vor, während auf der Gegenseite die Aktien der Kantonalbank Jura (-6,4) im Vorfeld der Halbjahreszahlen von heute nach Börsenschluss markant zurückfallen.

cf/kw

(AWP)