Wegen eines Virus-Ausbruchs auf einem Grossmarkt in Peking stieg die Zahl der Covid-19-Fälle im Reich der Mitte weiter an. Neue Infektionswellen könnten erneut Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivitäten mit sich bringen, befürchten Investoren. Händler weisen zudem darauf hin, dass auch in den USA die Zahl der Infektionen weiter steigt. Negativ aufgenommen werden am Montag zudem Konjunkturdaten aus China: Im Mai erholte sich die Industrieproduktion des Landes nicht so stark wie erwartet. "Möglicherweise waren wir doch etwas zu optimistisch, was die Zeit nach Corona betrifft", sagte ein Händler. Die Börsen sind der Realwirtschaft möglicherweise zu weit vorausgelaufen.
Der von der Bank Julius Bär vorbörslich berechnete SMI verliert gegen 08.15 Uhr 1,54 Prozent auf 9'654,10 Punkte. Sämtliche SMI-Werte geben nach. Die Abschläge belaufen sich auf -1,1 Prozent bei SGS bis -2,4 Prozent bei ABB. In der vergangenen Woche hat der Leitindex insgesamt 3,9 Prozent eingebüsst.
Wie meistens, wenn sich an den Börsen Krisen- und Konjunktursorgen ausbreiten, stehen vor allem die Aktien der zyklischen Firmen wie etwa ABB (-2,4%) oder Adecco (-2,2%) sowie der Grossbanken UBS (-2,3%) und Credit Suisse (-2,1%) zusammen mit den Versicherern Zurich, Swiss Re und Swiss Life (je -1,8%) unter Druck.
Dagegen schlagen sich die als defensiv geltenden Swisscom (-1,2%), die Pharmatitel Roche und Novartis (je -1,1%) sowie der Lebensmittelriese Nestlé (-1,3%) besser als der Gesamtmarkt. Roche hat über das Wochenende positive Studienergebnisse mit dem SMA-Kandidaten Risdiplam (zur Behandlung von erblich bedingten Muskelschwunds) und mit dem Leukämiemedikament Venclexta veröffentlicht.
Bei den Aktien aus dem breiteren Markt fallen Idorsia (+0,2% auf 27,13 Fr.) positiv auf. Die Deutsche Bank nimmt die Bewertung des Arzneimittelherstellers mit "Buy" und einem Kursziel von 38 Franken wieder auf.
Höher eröffnen dürften zudem die Aktien von Sensirion (keine vorbörslichen Kurse). Der Sensorenhersteller hebt den Ausblick für das Geschäftsjahr 2020 an. Weltweit habe die Nachfrage nach Gasflusssensoren für Beatmungsgeräte stark zugenommen. Zudem seien neue Produkte besser als erwartet am Markt angekommen, teilte er am Montag mit.
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(AWP)