Auch wenn in den USA der Shutdown noch abgewendet wurde, sei das grössere Problem, die Anhebung oder Aussetzung der US-Schuldenobergrenze, nicht gelöst, heisst es am Markt. Ohne eine Anhebung oder Aussetzung dieser Grenze durch den Kongress droht der US-Regierung laut Finanzministerin Janet Yellen Mitte Oktober der Zahlungsausfall. Zudem beschäftigten die Inflations- und Wachstumssorgen, Lieferengpässe und die Probleme in China die Anleger weiter. "Der grosse Spielverderber heisst Stagflation", sagt ein weiterer Händler. Die Anleger seien verunsichert darüber, ob die Unternehmen die erwarteten Gewinne auch erreichen könnten, wenn die Zinsen früher und schneller als erwartet angehoben würden. Die US-Notenbank hat jüngst signalisiert, dass sie bald mit der Reduktion der Anleihenkäufe, dem Tapering, beginnen könnte.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert um 08.15 Uhr 0,79 Prozent auf 11'550,25 Punkte. Sämtliche 20 SMI-Titel werden tiefer gestellt. Die Abschläge belaufen sich von -0,5 Prozent (bei SGS) bis -1,2 Prozent (bei UBS).

Die grössten Einbussen verzeichnen die Grossbanken UBS (-1,2%) und Credit Suisse (-1,1%). Die CS hält heute eine ausserordentliche Generalversammlung ab, an welcher der Verwaltungsrat um zwei neue Mitglieder erweitert werden soll. VR-Präsident António Horta-Osório will damit die Erfahrung im Risikomanagement - nach den Debakeln um den Hedgefonds Archegos und die Greensill-Anlagefonds - der Grossbank stärken.

Die Aktien von Swatch (-0,9% auf 243 Fr.) werden ebenfalls klar tiefer gestellt. Oddo hat das Kursziel auf 260 von 288 Franken gesenkt und das Rating "Underperform" bestätigt.

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(AWP)