Insgesamt rechnen Börsianer damit, dass sich viele Investoren zum Wochenstart ohnehin eher an der Seitenlinie positionieren werden. Am Mittwoch steht nämlich der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed auf der Agenda und damit das wohl wichtigste Ereignis in dieser Woche, wie zahlreiche Beobachter meinen. Die meisten Beobachter gehen von einer weiteren Erhöhung um 75 Basispunkte aus. Zum Wochenstart steht aber zunächst der deutsche Ifo-Index auf der Agenda. Angesichts von Energieknappheit und Rezessionssorgen wird mit einer deutlichen Stimmungseintrübung gerechnet.
Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI verliert gegen 8.15 Uhr 0,49 Prozent auf 11'040,50 Punkte. Zwar war der Leitindex am Freitag etwas tiefer aus dem Handel gegangen, auf Wochensicht hat er aber um 1 Prozent zugelegt.
Von den 20 SMI-Werten werden aktuell alle bis auf Richemont (+1,4%) tiefer gestellt. Der Luxusgüterkonzern knüpft damit an die starke Performance der Vorwoche an, als die Aktien knapp 9 Prozent zugelegt haben.
Überdurchschnittlich schwach werden dagegen die Bank-Werte erwartet. UBS (-0,8%) und CS (-0,6%) verlieren stärker als der Gesamtmarkt. Händler verweisen einerseits auf die zuletzt wieder gesunkenen Renditen an den Anleihemärkten.
Es dürften aber vor allem die enttäuscht aufgenommenen Zahlen von Julius Bär (-4,9%) sein, die aktuell belasten. Immerhin stehen beide Grossbanken diese Wochen mit Zahlen auf der Agenda. Die Julius-Bär-Gruppe hat im ersten Halbjahr einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Wegen der negativen Entwicklung an den Finanzmärkten sind auch die verwalteten Vermögen geschrumpft.
Besser kommen unterdessen die Zahlen vom Logistikkonzern Kühne+Nagel (+1,9%) an, der auch im zweiten Quartal 2022 von den globalen Lieferkettenproblemen profitiert hat. Dem Unternehmen gelang bei allen wichtigen Kennzahlen eine markante Verbesserung.
Mit Handelsstart sollten Investoren auch ein Auge auf den Verpackungsmaschinenhersteller Bobst haben, der ein öffentliches Übernahmeangebot von seinem Mehrheitsaktionär JBF Finance SA erhalten hat.
hr/ra
(AWP)