Denn während die der 10-jährigen Treasuries sanken, kam es zu einem bemerkenswerten Anstieg der Renditen bei Anleihen mit kurzer Laufzeit, wodurch sich die Zinskurve deutlich abflachte, kommentiert ein Händler. "In der Tat zeichnet sich am Markt allmählich ein neues Bild ab: Die Inflation ist hartnäckig, und anstatt herumzudoktern und zu riskieren, dass sie aus dem Ruder läuft, wird das Fed die Zinsen immer wahrscheinlicher anheben, möglicherweise schon Mitte nächsten Jahres, um ihr Einhalt zu gebieten, und damit wahrscheinlich das Wirtschaftswachstum auf lange Sicht bremsen." Auch das am Vorabend veröffentlichte Protokoll der US-Währungshüter machte deutlich, dass sie ab November beginnen wird, ihre sehr expansive Politik zu drosseln. Dass die Inflation sich als hartnäckiger erweisen könnte als bislang gedacht, spiegeln auch die Erzeugerpreise aus China wider, die so stark gestiegen sind wie seit fast 26 Jahren nicht mehr.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI notiert gegen 08.20 Uhr 0,27 Prozent höher bei 11'846,16 Punkten. Von den 20 SMI-Werten werden alle bis auf Givaudan (-0,2%) fester erwartet.

Bei dem Aromen- und Duftstoffkonzern sorgt ein Analystenkommentar zunächst für eine gewisse Zurückhaltung. So hat der neu zuständige Jefferies-Experte die Bewertung der Papiere mit einem "Underperform"-Rating aufgenommen, da er Givaudan nur ein mässiges Wachstum zutraut.

Etwas deutlicher als die übrigen Blue Chips legen vorbörslich die Roche-Bons (+0,5%) zu. Der Pharmakonzern kann mit Pipeline-Nachrichten punkten. Zudem liefert Bernstein mit einem erhöhten Kursziel weitere Argumente, warum Investoren auf die Papiere setzen sollten.

Die stärkeren Techwerte an der Wall Street sorgen auch bei den hiesigen Branchenvertretern vorbörslich für ein gewisses Interesse. Neben AMS (+0,6%) sind in den hinteren Reihen Werte wie Inficon, VAT und U-blox (je +0,5%) unter den grösseren Gewinnern.

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(AWP)