"Wir hatten am Wochenende eine Flut sehr negativer Informationen", kommentiert ein Händler. Es bestünden Risiken für die Finanzstabilität, ergänzt um Äusserungen, die Angst vor einem Atomkrieg schürten. "Die Volatilität ist hoch, die Kurse unglaublich unruhig." Gleichzeitig seien die Erwartungen an Friedensgespräche zwischen Moskau und Kiew an diesem Montagmorgen sehr tief. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte klar, dass er nur wenig Hoffnung in die Verhandlungen setze. "Jede hoffnungsvolle Nachricht könnte die negative Stimmung innerhalb von Minuten umkehren und die internationalen Aktienmärkte in die Höhe treiben, auch wenn die Chance auf einen diplomatischen Fortschritt eher gering ist", heisst es von Händlerseite.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI wird gegen 08.15 Uhr um 1,89 Prozent tiefer indiziert bei 11'759,70 Punkten. Auch der Deutsche DAX oder der französische Cac 40 werden erneut deutlich tiefer erwartet. Für den US-Index Dow Jones sacken die Futures aktuell um etwa 500 Punkte ab.

Gleichzeitig ziehen die Öl- und auch die Gaspreise erneut an. Die Frage sei, ob die OPEC in dieser Situation helfen könnte, indem sie die Produktion erhöht. "Die Risiken für die Energiemärkte sind nach wie vor eher aufwärts gerichtet", sagt eine Händlerin.

Dass Investoren erneut die Flucht in sichere Häfen angetreten sind, zeigt sich auch am Devisenmarkt. So ist der Schweizer Franken neben dem japanischen Yen und dem US-Dollar erneut im Aufwind.

Auf Aktienseite sind vorbörslich alle 20 SMI-Titel im Minus: Die Spanne reicht dabei von -1,1 Prozent bei SGS bis -4,2 Prozent bei der UBS. Auch die Papiere der CS werden mit -4,1 Prozent sehr tief erwartet.

Dieses Muster setzt sich auch im breiten Markt fort, wo mit Julius Bär (-3,4%), EFG (-3,2%) und Baloise (-2,7%) ebenfalls Vertreter aus der Finanzbranche vorbörslich besonders deutliche Verluste aufweisen.

hr/ys

(AWP)