Hierzulande stehen die Aktien der Credit Suisse aufgrund des am Berichtstag stattfindenden Investorentags im Fokus. Abgesehen davon zeichnet sich ein eher ruhiger Handelstag ab. Weder im In- noch im Ausland stehen wichtige Termine auf der Agenda. Die Anleger richten die Blicke daher bereits auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag. Wegen der Furcht vor einer neuen Euro-Krise nach dem Nein beim Italien-Referendum scheint eine Verlängerung des umfangreichen Anleihe-Kaufprogramms über den März 2017 hinaus eine ausgemachte Sache zu sein, was sich wiederum positiv auf die Aktienkurse auch hierzulande auswirken dürfte.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) notiert gegen 08.20 Uhr um 0,81% höher bei 7'976,47 Punkten. Nach den relativ starken Anstiegen an den beiden Handelstagen zuvor rückt nun die zuletzt im Oktober gesehene Marke von 8'000 Punkte in den Blick.

Das Hauptaugenmerk ist am Berichtstag auf die Credit Suisse gerichtet, die im vorbörslichen Geschäft mit +2,9% am stärksten zulegt. Die Grossbank hat anlässlich des Investorentags zwar einen Teil der Mittelfristziele in den Kernbereichen gesenkt. Gut voran kommt CEO Tidjane Thiam allerdings mit den Sparmassnahmen im laufenden Jahr. Die angestrebten Netto-Einsparungen von 1,6 Mrd CHF im laufenden Jahr dürften übertroffen werden, so die Bank. Auch bezüglich Personalabbau ist die Credit Suisse schneller unterwegs als geplant. Die vor einem Jahr angestossene Strategie funktioniere, und ab 2018 würden die Früchte der Massnahmen erwartet, hiess es.

Die Titel der Konkurrentin UBS stehen mit +1,1% ebenfalls überdurchschnittlich im Plus. Am Vortag hatten beide Aktie je über 4% zugelegt. Schub hatten Zinshoffnungen in den USA gegeben, wovon sich Anleger höhere Transaktionen und damit höhere Einnahmen im Wealth Management in Amerika erhofften, wie es hiess.

Relativ stark zeigen sich zudem die beiden Pharmaschwergewichte Roche (+1,2%) und Novartis (+1,3%). Roche erhielt von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für das Medikament Avastin in Kombination mit einer Chemotherapie für einen spezifischen Typ von fortgeschrittenem Eierstockkrebs. Novartis wiederum erhielt für sein Augenheilmittel Lucentis die EU-Zulassung für weitere Indikationen.

Actelion (+0,7%) notieren unauffällig. Am Vortag hatte der Titel dank neuen Übernahmegerüchten um knapp 4% zugelegt. Im Blick sind auch Galenica (kein vorbörslicher Kurs), nachdem die UBS die Aktie neu zum Kauf empfiehlt. Die beiden Medikamente Veltassa und Ferinject würden unterschätzt, so die Meinung der zuständigen Analysten. Galenica gehören auf Jahressicht zu den grössten Verlierern unter den hiesigen Blue Chips.

Im Segment der Zykliker schneiden Richemont (+0,8%) am besten ab, die Industriewerte ABB (+0,4%) und Geberit (+0,3%) bleiben ebenso wie Adecco (+0,4%) etwas zurück.

Tiefer taxiert wird als einziger Blue Chip Lonza (-0,7%). Der Lifesciencekonzern trennt sich von seinem Peptidgeschäft. Der operative Betrieb in Braine-l'Alleud, Belgien, wird zu einem nicht genannten Preis an die schwedische PolyPeptide Group verkauft.

Im breiten Markt werden Meyer Burger am Berichtstag ex Bezugsrechte gehandelt. Daneben hat sich ein weiterer Investor im Rahmen der laufenden Kapitalerhöhung sich zur Übernahme von Aktien verpflichtet. Die auf Röntgen-, Hochfrequenz- und ebeam-Technologie spezialisierte Comet-Gruppe meldete einen Wechsel auf dem Posten des CEO.

cp/tp

(AWP)