Die Roche-Papiere notieren gegen 9.50 Uhr um 1,3 Prozent im Plus auf 339,90 Franken. Der Gesamtmarkt SMI legt gleichzeitig um 0,6 Prozent zu.
Das Portfolio der "alten" Umsatzträger von Roche sei wegen der zunehmenden Nachahmermedikamente etwa im Rahmen der Erwartungen unter Druck geraten, meint Michael Leuchten von der UBS. Gleichzeitig schnitten aber die neuen Produkte sehr gut ab. Seines Erachtens kann Roche auch dank auch dank des breit abgestützten Produktangebots im Diagnostikgeschäft so gut durch die Coronavirus-Krise navigieren.
Die Experten von Mirabaud zeigen sich von den Zahlen ebenfalls positiv überrascht. Während bei den alten Umsatzträgern die Herceptin-Verkäufe stärker gefallen seien als erwartet, hätten sich die Umsätze von Avastin und Rituxan besser gehalten, was ein gutes Zeichen für die "Biogenerik-Erosion" im laufenden Jahr sei, kommentieren sie. Gleichzeitig hätten einige der "jüngeren" Medikamente die Erwartungen übertroffen.
Gut kommt bei den Kommentatoren an, dass der Basler Konzern seine Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt. Dass der Ausblick trotz Coronakrise und trotz des zunehmend negativen Biosimilars-Einflusses im US-Markt beibehalten werde, zeuge von einem robusten Geschäftsmodell, kommentiert etwa ZKB-Analyst Michael Nawrath. Zudem dürfte die Diagnostik-Division von Roche mit ihrer starken Beteiligung im Kampf gegen die Pandemie endlich in der Perzeption der Investoren nachhaltig aufgewertet werden, glaubt er.
Die Pandemie habe für Roche zwar einen negativen Einfluss auf die Lancierung neuer Medikament, dieser sei aber nur vorübergehend, meint Stefan Schneider von der Bank Vontobel. Positive Einflüsse der Pandemie sieht er etwa für das Medikament Actemra, das derzeit bei schwerer Coronavirus-Lungenentzündung getestet wird, wie auch für die Molekulardiagnostik.
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(AWP)