Gut zwei Drittel der Schweizer Medtech-Unternehmen stehen hinter dem neuen Paket Schweiz-EU. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts GFS hervor. Seit Ankündigung der US-Zölle hat sich die Zustimmung zudem erhöht.
Über 70 Prozent der Unternehmen stufen das Paket laut der Umfrage als wichtig für ihr Geschäft ein, 80 Prozent als entscheidend für den Medtech-Standort Schweiz. Weiter stehen acht von zehn Unternehmen hinter dem bisherigen bilateralen Weg, wie der Verband der Schweizer Medizintechnik Swiss Medtech am Freitag mitteilte.
Ausschlaggebend für diese Befürwortung sei die Personenfreizügigkeit und der direkte Marktzugang, hiess es in der Mitteilung des Branchenverbands, der die Umfrage in Auftrag gegeben hatte. Swiss Medtech wertet diese Zustimmung als «klaren Auftrag, die Bilateralen III im Interesse der Medtech-Branche engagiert zu unterstützen».
Im Umfragezeitraum kündigte US-Präsident Trump die neuen Zölle auf Schweizer Importgüter an. Nach der Zollnachricht habe sich die Unterstützung für das Paket noch verstärkt, kam das GFS zum Schluss. Vor der Ankündigung lag die Zustimmung bei 60 Prozent, danach bei 68 Prozent, wie der Branchenverband schrieb.
Das Meinungsforschungsinstitut befragte zwischen dem 3. Juli und dem 11. August sämtliche rund 800 Mitglieder von Swiss Medtech zur Bilateralen. Die Rücklaufquote lag laut Mitteilung bei rund 40 Prozent.
(AWP)
5 Kommentare
Antwort an hcs: Norwegen als Teilnehmer am EWR ist logischerweise in der Beziehung zur EU kein Drittstaat. Unser Land hat nicht zuletzt (auch) wegen der Rechtsübernahme den EWR seinerzeit abgelehnt, aus meiner Sicht eben glücklicherweise. Sie als EU-Turbo sehen dies natürlich anders, das ist selbstverständlich Ihr gutes Recht. Nur geht Ihre Argumentation halt trotzdem ins Leere.
Auswandern nach USA!
Die Betrachtung aus einer rein wirtschaftlichen Sicht mag ja -auch dies nur in Teilen, wenn man die zunehmende Regulierungswut EU-Brüssels verfolgt- zu einer zähneknirschenden Zustimmung führen. Hingegen ist es schlicht und ergreifend, aus grundsätzlichen Überlegungen, für ein unabhängiges, selbständiges Land inakzeptabel, auch nur einen Teil seiner Rechtssprechung automatisch in fremde Hände zu geben. Die EU hat übrigens mit keinem Drittstaat in Handelsfragen eine derart weitgehende Regelung vereinbaren können.
Dies hat nichts mit Realität zu tun. Nehmen wir zB Norwegen, das im EWR mitmacht. Diese Regeln gehen sogar weiter. Trotzdem würde kein vernunfbegaber Mensch die Unabhängigkeit und Sebstständigkeit Norwegens anzweifeln.
Aus grundsätzlichen Überlegungen ist es vorteilhaft für die Schweiz, gleichberechtigt (anstatt benachteiligt) am EU Binnenmarkt teilzuhaben. Das eröffnet Chancen für wettbewerbsfähige Unternehmen. Es wäre fahrlässig, eine solge Gelegenheit nicht zu ergreiffen.
Die folgen der personfreizügigkeit buckeln die bürger: volle trams, staus, knapper wohnraum, lange wartezeiten beim arzt. Die liste ist lang. Irgendwann kommen dann auch die expats nicht mehr in die schweiz. Die lebensqualität fehlt.