Nach Angaben der Konföderation der Indigenen Völker (CONAIE) wurde ein regionaler Führer von einer Tränengasgranate am Kopf getroffen und tödlich verletzt.

Der Bürgerbeauftragte Ecuadors bestätigte den Tod des Mannes am Donnerstag. Es seien auch weitere vier Menschen umgekommen, schrieb er ohne nähere Angaben dazu auf Twitter.

Die Leiche des getöteten Demonstranten wurde in einem Kulturzentrum in Quito aufgebahrt. Acht Polizisten wurden von indigenen Demonstranten dazu gezwungen, den Sarg in die Halle zu tragen.

Die Regierung des Präsidenten Lenín Moreno forderte die Freilassung der Beamten. Ein Fernsehjournalist wurde beim Verlassen des Kulturzentrums durch einen Steinwurf am Kopf verletzt.

Abgesehen von dem tödlichen Zwischenfall am Mittwoch war die Grosskundgebung der CONAIE gegen die Erhöhung der Spritpreise zunächst grösstenteils friedlich verlaufen. Bei Einbruch der Dunkelheit kam es jedoch zu Zusammenstössen mit der Polizei.

Die indigenen Völker protestieren - wie auch Gewerkschaften und Studenten - gegen die Streichung von Subventionen, die die Treibstoffpreise niedrig hielten.

Die Regierung Morenos hatte die Massnahme beschlossen, um im Rahmen der Auflagen für einen Kredit des Internationalen Währungsfonds den Staatshaushalt zu sanieren.

Nach einer Woche anhaltender Proteste bot sie an, einen Teil des gesparten Geldes zu investieren, um die Agrarwirtschaft in den Gebieten der indigenen Völker zu unterstützen. Die CONAIE besteht jedoch darauf, die Subventionen wieder aufzunehmen und den von der Regierung verhängten Ausnahmezustand aufzuheben.

(SDA)