Die Festnahme könnte zu weiteren Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei führen. Einer der Verhafteten ist nämlich Mitarbeiter und Dolmetscher des türkischen Generalkonsulats auf der Touristeninsel Rhodos. Er ist zwar griechischer Staatsbürger, gehört aber einer moslemisch-türkischen Minderheit an, die im Nordosten Griechenlands lebt, wie die griechische Presse am Sonntag berichtete. Auch der zweite Verhaftete gehört dieser Minderheit an. Er arbeitete auf einer Fähre, die zwischen Rhodos und Kastelorizo pendelt und soll Informationen über die Bewegungen der griechischen Streitkräfte an den Mitarbeiter des Konsulats der Türkei auf Rhodos geliefert haben.

In der Region südlich von Rhodos und Kastelorizo ist die Lage seit Monaten äusserst angespannt. Ein türkisches Schiff suchte dort bis vor wenigen Tagen nach Erdgas. Die Türkei argumentiert, dass die erkundeten Zonen südlich von Rhodos und Kastelorizo sowie Kreta zum türkischen Festlandsockel gehören. Zudem hätten kleine griechische Eilande, aber auch grosse Inseln wie Kreta und Rhodos nur sechs Seemeilen Hoheitsgewässer und keinen Festlandsockel. Die EU hat diese türkischen Aktionen scharf kritisiert.

(SDA)