Die Nestlé-Papiere verlieren gegen 9.15 Uhr 1,7 Prozent auf 100,54 Franken. Damit bilden sie gemeinsam mit den noch schwächeren Roche-Scheinen das Schlusslicht im SMI und ziehen diesen damit runter. Der Leitindex gibt um 1,32 Prozent nach.

Laut Analysten hat Nestlé die Markterwartungen knapp verfehlt. Im dritten Quartal betrug das organische Wachstum 6,0 Prozent, von AWP befragte Analysten hatten im Schnitt mit 6,9 Prozent gerechnet. Die Zahlen spiegelten das herausfordernde Umfeld und die Unsicherheiten im Konsumenten-Ausblick, kommentiert Baader.

Die Aufmerksamkeit richtete sich vor allem auf die Volumen- und Mixentwicklung RIG. Diese war im dritten Quartal mit -0,3 Prozent immer noch leicht im negativen Bereich, Nestlé stellt allerdings für das Schlussquartal wieder Wachstum in Aussicht.

Die Finanzgemeinde zeigt sich gespalten: Während etwa Vontobel oder ZKB die erhoffte Stabilisierung loben, moniert Jefferies, das RIG hätte mindestens flach ausfallen müssen. Und RBC schreibt gar von einem «pampigen» Quartal.

Zwar kann Nestlé das negative RIG durchaus erklären: So bremsten IT-Probleme und Kapazitätsengpässe, dazu hatte das Quartal einen Arbeitstag weniger. In Kombination mit der Tatsache, dass die Umsatz-Guidance nicht weiter eingegrenzt wurde, sei die Entwicklung jedoch negativ zu werten, so Jefferies.

Beobachter gewinnen den vorliegenden Zahlen im Hinblick auf die Börsenreaktion mehr negative als positive Aspekte ab. Sie sehen selbst die Aussagen Nestlés, wonach keine Auswirkungen von Abnehm-Spritzen auf die Geschäftsentwicklung zu beobachten seien, im allgemeinen Trubel untergehen.

tt/tv

(AWP)