Eine Milliarde US-Dollar werden die Basler dem US-Unternehmen Mariana Oncology als Vorabzahlung überweisen. Bis zu 750 Millionen könnten später an Meilensteinzahlungen folgen.

Wie Novartis am Donnerstag mitteilt, handelt es sich bei Mariana Oncology um ein Biotechnologieunternehmen im präklinischen Stadium, das sich auf die Entwicklung neuartiger Radioligandentherapien (RLTs) zur Behandlung von Krebserkrankungen konzentriert. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der üblichen Abschlussbedingungen.

Mit der Übernahme stärkt Novartis laut Mitteilung seine bereits bestehende RLT-Pipeline und erweitert die Forschungsinfrastruktur und die klinischen Versorgungskapazitäten des Unternehmens.

Dank des Zukaufs erhalten die Basler Zugriff auf ein Portfolio von RLT-Programmen, das von der Leitstrukturoptimierung bis zur frühen Entwicklung in einer Reihe von Indikationen mit soliden Tumoren wie Brust-, Prostata- und Lungenkrebs reicht. Darunter befindet sich auch der Entwicklungskandidat MC-339, der bei kleinzelligem Lungenkrebs untersucht wird.

Eine Form der Präzisionsmedizin

RLTs oder Radiopharmazeutika sind laut Novartis eine Form der Präzisionsmedizin, bei der ein auf den Tumor ausgerichtetes Molekül (Ligand) mit einem therapeutischen Radioisotop (einem radioaktiven Teilchen) kombiniert wird. RLTs binden an spezifische Rezeptoren, die auf der Oberfläche bestimmter Tumorarten exprimiert werden. Sobald sie an eine Zielzelle gebunden sind, verursachen die Emissionen des therapeutischen Radioisotops DNA-Schäden, die das Zellwachstum und die Replikation hemmen und möglicherweise den Zelltod auslösen können. Dieser gezielte Ansatz ermöglicht es, den Tumor zu bestrahlen und gleichzeitig die Schädigung der umliegenden Zellen zu begrenzen.

Mit Lutathera und Pluvicto verfügt Novartis bereits über zwei zugelassene RLTs. Erst am Dienstag hatte der Konzern zudem angekündigt, seine radiopharmazeutische Forschungskooperation mit PeptiDream zu erweitern.

«Radiopharmazeutika sind Teil eines Booms in der Onkologie, bei dem Forscher versuchen, krebszerstörende Therapien genau auf die richtigen Zellen auszurichten, in diesem Fall, indem sie eine radioaktive Verbindung an eine Tumorzelle abgeben», heisst es in einem Kommentar des Branchenportals Endpointnews.

(AWP)