Es kamen 139.000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft hinzu, wie aus dem am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktbericht der Regierung hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs von 130.000 erwartet, nach revidiert 147.000 (ursprünglich 177.000) im April. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 4,2 Prozent. In ersten Reaktionen hiess es dazu:
Thomas Gitzel, Chefökonom VP Bank
«Die Zölle führen bislang zu keinen deutlichen Bremsspuren am US-Arbeitsmarkt. Der Jobaufbau kann unter der Rubrik 'robust' verbucht werden. Zwar stiegen zuletzt die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe an, allerdings nicht alarmierend deutlich. Einzig der Jobaufbau im Verarbeitenden Gewerbe könnte Folge der Zollpolitik sein. Dies ist auch nicht, was US-Präsident Donald Trump sehen möchte, schliesslich möchte er gerade Jobs im industriellen Bereich schaffen.
Fraglich ist derweil, ob die Lage so entspann bleiben wird. Die Zölle verunsichern Unternehmen und gleichzeitig lasten sie auch auf der Konsumlaune, was auf den Umsätzen lastet. Und mehr noch, das Dodge-Programm führte zu Entlassungen im öffentlichen Sektor und gleichzeitig auch zu weniger Einstellungen. Der US-Arbeitsmarkt könnte also in den kommenden Monaten noch in die Zange genommen.»
Bastian Hepperle, Hauck Aufhäuser Lampe
«Die Reihe robuster Beschäftigungsanstiege ist bisher nicht gerissen. Doch morgen kann die Welt schon anders aussehen. Über den Sommer dürfte Trumps Zoll- und Abschiebepolitik langsam mehr Bremsspuren zeigen. Unternehmen klagen bereits über steigenden Kosten- und Preisdruck. Es stehen Preiserhöhungen und eine Nachfrageabschwächung ins Haus. Unternehmen werden daraufhin ihr Personal wohl verringern. Noch muss sich die Fed um den Arbeitsmarkt nicht sorgen. Sie kann auf mehr Klarheit warten und auf ihrer Juni-Sitzung weiter pausieren.»
(Reuters)